1824 -
Herborn
: Krieger
- Autor: Schmitthenner, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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mit Otto's älterm Bruder Thankmar, der,
als aus einer früher», nicht rechtlichen Elle
Heinrichs l. entsprossen, zu seinem Verdruß bet
der Königswahl übergangen worden war, raff.e
sich mit seinen Schaaren auf, überfiel Bellik
an der Ruhr, und bekam einen jüngeren Bru,
der Otto's, Heinrich, gefangen. Rasch aus
Baiern zurückkehrcnd, nahm hierauf Otto Eres-
bürg (Sradtberg) ein, wo Thankmar von ei-
nem Diener Heinrichs am Altar der Kirche gc-
töder wurde. Weit gefehlt aber, daß durch die-
sen heftigen Schlag Eberhard hätte entmuthigt
werden sollen; so wußte er vielmehr mit ver-
führerischer Zunge in dem Herzen des gefange-
nen Heinrich die Begierde nach der Regierung
zu wecken und Otro's Schwager, den Herzog
Gieselbert von Lothringen, auf seine Seite. zu
bringen. Es entstand eine unbeschreibliche Veri
Wirrung. Gegen Otto kämpften sein eigner Bru-
der und Schwager, mir ihm waren dagegen die
Verwandte Eberhards; selbst der König von
Frankreich, Ludwig der Ueberseeische, wurde
durch Gieselbert in den Handel gezogen und an-
gereizt, sich die Oberhoheit über Lothringen zu-
zueignen. Doch führte der Zufall eine unerwar-
tete Katastrophe herbei. Als Eberhard und
Gieselbert im Jahr 939 von einem Zug in Ot-
to?s Erblande reich mit Beute beladen über den
Rhein zurnckkehren wollten, waren ihnen die
zwei dem König ergebenen salischen Grafen Udo
und Konrad Kurzbold, günstiger Gelegen-
heit zum Ueberfalle harrend, bis in die Gegend
von Andernach heimlich nachgeschlichen. Dorr
hinkerbrachte den letzter» ein Geistlicher, daß
das Heer bereits über den Fluß gegangen sei,
die beiden Herzoge aber, den Freuden des Mah-
les htngegeben, sich noch diesseits befänden.