1824 -
Herborn
: Krieger
- Autor: Schmitthenner, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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ihrer Ankunft, also erzählt ein Augenzeuge, er-
Hub sich ein dunkles furchtbares Rollen und zog
über das Meer dahin, das plötzlich in Unge-
heuern Aufruhr gccieth; und während der Him-
mel in Leuchtungcn glühte und vor den Schlä-
gen des Donners, bebte, spielten Wogen und
wüthende Wiltde mit der Flotte und zagten sie
nach allen Gegenden des Himmels aus einander.
Unter unsäglichen Gefahren und mit unbeschreib-
licher Mühe gelang cs dem Kaiser^ nach einigen
Tagen, das Heer auf den noch übrigen Fahr-
zeugen wieder einzuschiffen, und nach Spanten
und Italien übcrzuführen.
Er fand bei seiner Rückkunft Franz I. schon
wieder zum Kriege gerüstet, weil sein Statthal-
ter in Mailand zwei Gesandte des letztern an
den Sultan Sviiman harre umbringen lassen,
und weil es Franz'en jetzo wol gelegene Zeit
däuchte, das Herzogrhum Mailand zu erobern.
Obwol aber zu gleicher Zeit fünf Heere aus
Frankreich hervorbrachen, so geschah doch nichts,
was den großen Rechtsstreit der beiden Gegner
hätte entscheiden können; weßhalb auch in dem
Frieden zu Erespy (im 1.1544) die Sache
beim Alken blieb. — In Ungarn, wo (tmj.
1540) Johann Zapolya gestorben war, hatte
dessen Gemahlinn, eines frühern Frtedensver-
trages unangesehen, ihren Sohn Johann Si-
gismund zum König ausrufen lassen, und der
Sultan Soltman, für seinen Schützling auftre-
tend, die Truppen Ferdinands zurückgeschlagen
und Ofen und Pest besetzt (im 1.1541). Zwar
drang ein starkes Reichsheer unter dem Kurfür-
sten Joachim nach Ungarn vor (imj. 1542),
und bestürmte Pest, zog aber bald wieder zum
Spott und Nachtheil der ganzen Christenheit ab,
weil der Kurfürst die Kriegsführung nicht ver-