1848 -
Dil[l]ingen
: Friedrich
- Autor: Beitelrock, Johann Michael
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gelehrte Schule
‘ 140
Erste Periode
Nei'cheö. Späterhin gab er ihm gegen Abtretung des westlichen
Jllyrikums (Pannonien, Dalmatien und Norikum) seine Tochter
Eudoria zur Gattin.
Während dieser schwachen Regierung ging durch die Eifer-
sucht der zwei besten Feldherrn auch noch Afrika verloren. Der
zweizüngige Aetius suchte durch Verläumdung den Statthalter
dieser Provinz, den Bonifacius, welcher ein treuer Diener des
kaiserlichen Hauses war, um vie Gunst der Placidia zu bringen.
Es gelang ihm, und Bonifacius wurde abgerufen. Statt aber
seine Provinz zu verlassen, bat dieser die Vandalen in Spanien um
Hilfe. Mehr als 60,000 Barbaren setzten unter ihrem Könige
Gen ser ich nach Afrika über (429). Zu spät entdeckte Bonifa-
cius die schändliche Intrigue. Weder durch Geld noch durch
Drohungen ließen sich die Vandalen zum Wiederabzuge bewegen.
Sie besiegten den Bonifacius, der seine Streitmacht durch ein
Heer des griechischen Kaisers vermehrt hatte, mit Hilfe der
Mauren und Donatisten und verheerten unter der grausamsten
Verfolgung der Katholiken auf eine schreckliche Weise das ganze
Land. Erst nach einem neunjährigen Widerstande fiel auch die
wohlbefestigte Hauptstadt Carthago,
Um die Herrschaft der Vandalen zu sichern und eine etwaige
Verbindung der Westgothen mit den Römern zu verhindern, schickte
Genserich Gesandte an den Hunnenkönig und suchte ihn zu einem
Einfalle in den Westen Europa'6 zu bereden. Die Hunnen,
welche in den letzten fünfzig Jahren an die Stelle der Gothen
in die Länder an der Niederdonau vorgedrungen waren, hatten nach
vielen innern und äußern Kämpfen einen Führer erhalten, welcher
mit seinem Riesengeiste nicht nur die zerstreuten Hunnenstämme,
sondern auch die tapfern Nationen der Gepiden, Oftrogothen,
Langobarden, Avaren und viele andere Völker zu Einer erschüt-
ternden Masse und Macht zu vereinigen vermochte (seit 444 n.
Ehr.). Dieser Mann war Attila oder Etzel, von seinen Zeit-
genossen nur die Geißel Gottes genannt. Seine Herrschaft
erstreckte sich von der Wolga bis zum Rhein und von der scan-
dinavischen Halbinsel bis zum schwarzen und kaspischen Meere.
In dem schon früher an die Hunnen abgetretenen Theile Panno-
niens, zwischen der Donau und der Theiß, erhob sich in einem