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1. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 188

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
188 Dritte Periode kinderlosen Tode seiner Söhne wurde Lothringen zwischen Deutsch- land und Frankreich getheilt (875), Italien aber nebst der Kai- serkrone eignete sich Karl der Kahle an. Die Schwäche und Uneinigkeit der Karolinger machte, daß eine mächtige Parrei, die sich der fränkisch-deutschen Oberherrschaft zu entziehen und die Krone des Reichs einem von den eingebornen Großen des Lan- des aufzusetzen suchte, immer kühner ihr Haupt erhob. Zwei die- ser Großen, Herzog Guido von Spoleto und Herzog Beren- gar von Friaul, glaubten sich hiezu vorzüglich berechtigt und be- gannen, beide von einem gleich mächtigen Anhänge unterstützt, einen höchst verderblichen Kampf. Noch behaupteten zwar drei Karolinger, Karlmann von Bayern (878 — 880), Karl der Dicke (880 — 888) und Arnulf (893 — 898) unter fortwährenden Kämpfen mit Rivalen die königl. Würde in Italien; allein nach dem Tode des letz- tern hatte fast jeder der folgenden Könige mit einem Gegenkönige und dessen Partei um den Besitz der italienischen Königskrone zu kämpfen. Zudem machten die Ungarn, bald von der Spolekischen, bald von der Friaulischen Partei gerufen, wiederholt in Oberitalien ver- heerende Einfälle, während ein unseliger Fehdegeist im Innern das Mark des Landes verzehrte. Italien war nämlich seit Karl dem Kahlen ein Wahlreich geworden; um sich nun gegen den Einfluß des mächtigen Adels zu schützen und einen größern An- hang zu gewinnen, theilten die Könige ihr Kammergut, sowie die großen Herzogthnmcr, Graf-und Markgrafschaften in mehrere und belehnten damit ihre Anhänger. Der weltliche Adel wurde hie- durch zwar vermehrt, aber auch immer ärmer und gerieth, eifer- süchtig auf die steigende Macht des geistlichen Herrenstandes, mit diesem in häufige Fehden, wovon der freie Mittelstand zuletzt das Opfer werden mußte. Während der verderblichen Kämpfe um die königliche Krone brachten die geistlichen und weltlichen Herren durch Gewalt oder Schenkung mancherlei Souverainitäts-Rechte an sich, so daß Italien in dieser Zeit der Anarchie sich in eine Menge beinahe ganz unabhängiger Staaten auflöste. iv. Frankreich unter Karstingern und den ersten Capetingern. Frankreich, welches Karl der Kahle (8-13 — 877) in dem Vertrage zu Verdun als seinen Antheil erhalten hatte, ge-
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