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1. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 210

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
210 Dritte Periode Xi. Skbbamfches Chalifat zu Bagdad. Ab ul-Abbas, der Gründer des Herrscherstammes der Ab- basiden, starb schon im I. 754 und hinterließ seinem Bruder Al M a n su r (754—775) die Herrschaft. Dieser besiegte seinen Oheim Abdallah, der ihm die Nachfolge streitig machte, und eroberte Tur- kestan, Armenien, Cilicien und Cappadocien. Er erbaute an dem östlichen Ufer des Tigris die Stadt Bagdad, welche, als neue Residenz der Chalifen, bald zu einer Ungeheuern Größe anwuchs. Nicht allein für Ruhe und Ordnung sorgte Al Mansur, sondern suchte auch durch Beförderung der Künste und Wissenschaften den Glanz seines Reiches zu erhöhen. Ein gleiches Streben zeigten seine Nachfolger Al Mohdi(— 785), Musa al Hadi <785—786), besonders aber zierte Harun al Raschid (786 — 809) durch strenge Gerechtigkeit, hohe Gaben des Geistes und glänzendes Glück den Thron der Chalifen. Er stellte die Seemacht der Araber wieder her und zwang den griechischen Kaiser Nice- phorus, den von der Kaiserin Irene versprochenen Tribut auf's Neue zu entrichten. Er zog Dichter, Aerzte, Sternkundige und Mathematiker an seinen Hof, und seiner Aufmunterung vorzüglich verdanken die Morgenländer das Entstehen und die Ausbreitung einer höhern Geistesbildung. Sein Reich theilte er unter seine drei Söhne. Der älteste derselben, A mim (809—813), wollte gegen des Vaters letzten Willen die Nachfolge auf seinen Sohn übertragen und seinen jüngsten Bruder Al Motassem aus seinem Gebiete verdrängen, allein er wurde besiegt, Bagdad erobert, und er selbst getödtet. Harun al Raschids zweiter Sohn, Al Mamum (813 — 833), welcher nun die Chalifewwürde erlangte, regierte mit Kraft und Weisheit. Unter ihm erreichte die arabische Cultur ihren höchsten Standpunkt, aber es stieg auch die Ueppigkeit und mit ihr die Erschlaffung immer höher. Die Liebe zum Kriegsdienste nahm immer mehr ab, und schon unter seinem Bruder und Nachfolger Al Motassem (633—842), welcher fünfzig tausend schöne und starke Jünglinge von der türkischen Nation in seine Dienste nahm und sie zu seiner Leibwache machte, begann der Verfall des Cha- lifateö. Da die folgenden Chalifen meistens Schwächlinge waren,
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