1848 -
Dil[l]ingen
: Friedrich
- Autor: Beitelrock, Johann Michael
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gelehrte Schule
2?6 Vierte Periode
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beffor; die Eifersucht deo dortigen Lateiner auf die neuangekom-
meurn Könige vereitelte jeden glücklichen Erfolg ihres Unterneh-
mens. Mit wenigen Tausenden, die der Pest, dem Hunger und
Schwerte der Feinde entronnen waren, kehrten beide Könige ohne
Sieg und Ruhm nach zwei Jahren in ihr Vaterland zurück.
Der tapfere und edelgesinnte Kurde Sa lad in, der sich im
I. 1171 des Thrones von Aegypten bemächtigt hatte, eroberte
Syrien, Arabien und Mesopotamien und entriß auch Jerusalem
den in steter Entzweiung lebenden Christen 1187. Solches Schick-
sal der heiligen Stadt bewog die Päpste Gregor Vili, und
Clemens 111., das ganze Abendland zu einem dritten Kreuzzuge
in die Waffen zu rufen. Selbst Kaiser Friedrich I. und die
jugendlichen Könige Richard Löwenherz von England und
P h i l i p p A u g u st von Frankreich zogen mit vielen Fürsten, Bischöfen
und der Blüthe ihrer Ritterschaft nach Palästina. Schon hatte
sich der hochbetagte Friedrich I. mit jugendlicher Heldenkraft durch
Siege über die Griechen und den Sultan von Jkoninm den Weg
nach Syrien gebahnt, als er plötzlich in dem syrischen Flusse Sa-
leph (10 Juni 1190) den Tod fand. Im folgenden Jahre ero-
berten Richard Löwenherz und Philipp August die Stadt Ptolè-
mais, die stärkste Schutzwehr der Christen im Oriente bis zu dem
Ende der Kreuzzüge. Hier entzweiten sich aber Richard und Her-
zog Leopold von Oesterreich, und ersterer benahm sich so übermü-
müthig, daß er Leopolds Fahnen, die derselbe zuerst von den er-
oberten Mauern wehen ließ, herabznreißen und in den Koth zu
treten befahl. Der Herzog schwur dem Könige Rache und kehrte
mit seinen Kriegern in die Heimath zurück. Dasselbe that bald
darauf auch Philipp August, der seit der Erwerbung der Insel
Cypern auf Richard eifersüchtig geworden war. Richard aber
blieb und erwa^ .sich* hohen ritterlichen Ruhm im Kampfe mit
den ^Saracene»- Eä/area, Jaffa, Askalon und somit die ganze
Meeresküste kamen in seine Gewalt, Jerusalem aber konnte er dem
mächtigen Saladin nicht wieder entreißen Bösartige Krankheiten
und Unruhen in seinen Erbstaaten bewogen ihn, einen dreijährigen
Waffenstillstand mit Saladin zu schließen und nach England zu-
rückzukehren (Sept. 1192). Durch einen Sturm an die italische
Küste bei Aguileja getrieben, wollte er, als Pilger verkleidet,