Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 395

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
395 von 1648 bis 1789 n. Chr. Die Unfälle dieses Krieges, welche, sowie den Krieg selbst, das Volk den Faktionen des Adels zuschrieb, und die dadurch gestei- gerte Finanznoch bewirkten, daß Karl Xi. (1660— 1697), einer der weisesten und edelsten Fürsten Schwedens, die der Krone ent- fremdeten Güter einziehen und die königliche Herrschaft unum- schränkt machen konnte. Allein nach seinem Tode veranlaßte die Unzufriedenheit des schwedischen und liefländischen Adels, welcher durch die Ginziehung der Krondomänen verarmt und einflußlos geworden war, sowie die Jugend Karls Xii. (1697 — 1718) ein Bündniß zwischen Rußland, Polen und Dänemark. Sie ge- dachten dem Jünglinge zu nehmen, was seine Vorfahren erworben hatten. So brach der große nordische Krieg (1700 — 1721) aus, in welchem der junge König ein großes militärisches Talent und ungemeine Energie des Charakters entwickelte, sich dabei aber mehr von seinen Leidenschaften, als von gesunder Ueberlegung regieren ließ. Zuerst zwang er den König von Dänemark im Frieden zu Travendal (18. Aug. 1700) jenem Bündnisse zu entsagen und den Herzog von Holstein-Gvttorp, Karls Schwager, zu entschädi- gen. Dann wandte er sich gegen Rußland, vernichtete dessen 80000 Mann starkes Heer bei Narwa (30. Nov. 1700) mit 18000 Schweden, verjagte hierauf das polnisch-sächsische Heer aus Liefland und drang unter neuen Siegen in Polen ein. Hier ließ er den Grafen Stanislaus Lescinsky zum Könige wählen und zwang durch einen Einfall in Sachsen dessen Chur- fürsten August im Frieden zu Altranstädt (24. Sept. 1706), dem Bündnisse mit Rußland und der Krone Polens zu entsagen. Unterdessen hatte der Czar von Rußland Eroberungen an der Ost- see gemacht und war in Polen eingedrungen. Karl vertrieb ihn aus diesem Lande und beschloß, trotz aller Gegenvorstellungen, nicht auf geradem Wege, sondern durch die Ukraine aus Moskau loszugehen, wurde aber von den überlegenen Russen bei Pul- tawa (1709) so entscheidend geschlagen, daß er nur mit wenigem Gefolge nach Bender in der Türkei entkam. Es gelang ihm die Pforte gegen Rußland zu bewaffnen, und Peter d. Gr. wurde am Pruth eingeschlossen; allein seine Gemahlin Katharina ver- schaffte ihm durch Bestechung des Großwcfirö gegen die Zurück-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer