1848 -
Dil[l]ingen
: Friedrich
- Autor: Beitelrock, Johann Michael
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gelehrte Schule
456 Dritte Periode von 1789 n. Chr.
liche Heerd der Unruhen für die Nachbarländer sei, welche daher
durch energische Noten die Ausweisung aller revolutionären Fremd-
linge aus der gesammten Schweiz foderteu und, da in Bern eine
Spaltung der Radicalen und Gemäßigten eingetreten war, auch
erlangten (25. Mai 1835). Als Abgeordnete von Bern, Luzern,
Solothurn, Basel-Landschaft, Aargau, Thurgau und St. Gallen
in einer C on f e r e nz zu B a d e n im Aargau (26. Jan. 1834)
über die Verhältnisse des Staates in Kirchensachcn mehrere
Punkte aufstellten, welche ein Kreisschreiben des Papstes als
kirchenwidrig verwarf; zeigte sich eine große Gährung in einigen
Cantonen, namentlich in den katholischen Bezirken des A a r-
ga ue s, wo die Regierung gegen die Katholiken so rücksichtslos
verfuhr, daß sie denselben die gleiche Berechtigung im Staate
entzog und am 13. Febr. 1841 die Klöster anfhob. Dagegen pro-
testirten sogleich die katholischen Cantone und der päpstliche Nun-
tius bei der Tagsatzung, welche anfangs dem Cantone Aargau
eine gütliche Beilegung der Sache anempfahl, am 8. Aug. 1843
aber durch Stimmenmehrheit entschied, daß dieser Gegenstand
aus den Tractanden der Tagsatzung wegfallen sollte.
Im Cantón Zürich vcranlaßte die Regierung dadurch, daß
sie den Di-. Strauß, den man aus seinen frühern Schriften
als Verlaugner des Christenthumes kannte, zur (Übernahme einer
theologischen Professur berief, einen Aufstand der Landleute, in
Folge dessen die Regierung zu resigniren gezwungen, und die Lehr-
freiheit der theologischen Facnltat aufgehoben wurde. In Wal-
lis bewirkte die Annahme einer neuen Verfassung, daß der obere
conservativ gesinnte Theil des Cantones sich von dem untern,
dem Radikalismus huldigenden Theile förmlich trennte, und der
Sieg des letztcru entschieden war (1840). Allein schon nach vier
Jahren brach der Bürgerkrieg von Neuem aus. In einem bluti-
gen Gefechte (21. Mai 1844) wurden die Unterwalliser geschla-
gen und entwaffnet, worauf Wallis durch förmlichen Beschluß
den katholischen Standen beitrat.
Als am 15. Juni 1844 die Jesuiten, wie früher in Frei-
burg und Wallis, auch in Schwyz einzogen, und dabei sich das
Gerücht verbreitete, auch der Vorort Luzern werde sie berufen,
wurde die Aufregung um so größer, als dieser Cantón vor d. I.