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1. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 478

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
478 Dritte Periode von 1789 n. Ehr. welcher gegen Mehemed Ali ausgelaufen war, segelte, als er seinen Todfeind Khosrew Pascha mit unumschränkter Macht bekleidet sah, nach Aegypten und begab sich mit der türkischen Flotte unter den Schutz des Vicekönigs. Der junge Sultan Ab- dul Medschid legte, als die Unterhandlungen zu keinem Ziele führten, die Schlichtung der Streitfragen in die Hände der Groß- mächte. Da Frankreich keine Gewaltmaaßregeln gegen Mehemed Ali angewendet wissen wollte, faßten England, Oesterreich, Ruß- land und Preußen in der Londoner Conferenz am 15. Juli 1840 den Beschluß, auch ohne Frankreich zu handeln und den Vicekönig zur Annahme der von der Pforte gestellten Bedingungen zu zwin- gen. Nachdem Beirut erobert (20. Sept.), Ibrahims Heer in die Flucht geschlagen, und St. Jean d'acre in die Hände der ver- einigten Flotte der Großmächte gefallen war, schloß der Engländer Napier mit dem Vicekönige einen Vertrag ab, gemäß welchem er die türkische Flotte herausgab, Arabien und Syrien räumte und dafür die Erblichkeit der Verwaltung des ägyptischen Paschaliks zugesichert erhielt (10. Juni 1841). In Syrien dauerte der Kampf der Maroniten mit den Drusen fort, und die Erbitterung, mit der im I. 1845 zwischen denselben gekämpft wurde, steigerte sich so sehr, daß die Pforte eine völlige Entwaffnung des Libanon anorduete. Die Gräuel indeß, welche die türkischen Soldaten gegen die Christen verübten, veraulaßteu die europäische Diplomatie, bei der Pforte auf ernstlichere Maaß- regeln dagegen zu dringen, welche dann auch, wiewohl mit nickt gar großem Erfolge, ergriffen wurden. Abdul Medschid beabsich- tigte allerdings mancherlei Verbesserungen. So gab er, durch Redschid Pascha, den Mann des Fortschritts, überredet, den Hatti- scherif von Gülhanie (3. Nov. 1839), welcher im I. 1846 wieder neu eiugeschärft wurde und allen Unterthanen ohne Unterschied der Religion Gleichheit der Rechte, Sicherung des Lebens, der Ehre und des Vermögens, Regulirung und Gleichheit der Auflagen, gleichmäßige Militärdienstaushebung und Aehnliches verhieß. Allein die Reformen scheiterten meist an der Trägheit oder Hartnäckigkeit der Türken, und Serailintriguen bewirkten oft plötzliche Verände- rungen in den höchsten Beamtenstellen. Die zwischen Griechenland
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