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1. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. IV

1834 - Kempten : Dannheimer
Iv Vorrede zur ertteu Äuklage. Zuerst das Bcdürfniß meiner Schüler, und dann das wohlwol- lende Zureden meiner nahen und entfernten Freunde bestimmte mich, aus meinem größer» Handbuche der Geschichte diesen Aus- zug zu bearbeiten. Indeß wird auch die flüchtigste Vergleichung lehren, daß dieses Buch dennoch mehr, als ein trockener Auszug ist. Ich habe nicht nur an manchen Orten wichtige Zusatze gemacht, und das Ganze in das Gewand einer gefälligen Schreibart einzu- kleiden gesucht, sondern mich auch bemühet, die Begebenheiten in einen pragmatischen Zusammenhang zu stellen, damit der wißbe- gierige Lehrling einen leichten Ueberblick über das große Schau- spiel erhalte. Zu diesem Zwecke wurde das Entstehen, Steigen, Kulminiren und Fallen der Völker in Absicht auf ihre Macht und Kultur allenthalben bemerkbar gemacht, und, damit der Faden der Ge- schichte immer angeknüpft bleiben möchte, durch Citationen auf das Frühere hingewiesen. In der alten Zeitrechnung hielt ich mich an die allereinfachste, nämlich an die nach Jahren vor Christus. Sie wird überall die einzige werden, weil sie die einzige ist, welche die Vernunft gut heißt. Ueber die Zeitrechnung vor Cyrus rc. streite ich nicht. Es scheint mir ganz unnütz, sagt Wedekind, da über 10 oder 15 Jahre früher und später zu rechten, wo es noch Varianten von halben Jahrtausenden gibt. Trüge ich mich nicht gar zu sehr, so wird dieser Grundriß für den ersten historischen Unterricht genügen. Freunde der Geschichte, welche einzelne Begebenheiten ausführlicher dargestellt lesen möch- ten, verweise ich auf mein größeres Handbuch, das füglich als ein zweiter Cursus gebraucht werden kann. Neben beiden wird man mit Nutzen Bredows Hauptbegebenheiten der allgemeinen Geschichte auf 3 Tabellen anwenden; denn nur dadurch wird es möglich, die Begebenheiten nach ihrem doppelten Zeitver- hältnisse — der Gleichzeitigkeit (Synchronismus) und der Folge (Chronologie im engern Sinne) zu überschauen. Daß ich bei Bearbeitung dieser Schrift die beßten historischen Werke benützt habe, darf ich versichern. In wie ferne ich aber ihr Gutes erfaßt, und ihre Fehler vermieden habe, darüber kommt nicht mir, sondern kompetenten Richtern die Entscheidung zu. Uebrigens muß ich noch bemerken, daß dieses Buch nicht allein für gelehrte Schulen, sondern auch für Volksschullchrer und jeden nur etwas gebildeten Bürger vielfach brauchbar sein wird, und daß damit mein Lehrbuch der Erdbeschreibung, in seiner neuen Auf- lage, im innigsten Zusammenhänge stehet. Kempten im Mai 1816. Der Verfasser.
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