1834 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Cammerer, Anselm Andreas Caspar
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Des Mittelalters Iv. Periode.
mannet aus Gallien in das südliche Italien gewandert
(§. 840* Sie eroberten dasselbe sammt der Insel Sizilien
nach vieljährigen Kämpfen gegen die Griechen und Saraze-
nen, und Roger I., Großgraf von Sizilien, gründete das
io98 Bereinigte Königreich Neapel und Sizilien. Sein
Sohn Roger Ii. wurde 1130 von Papst Anaklet Ii. mit
Neapel und Sizilien belehnt, und zum König beider Sizilien
gekrönt. Nach dem Erlöschen des normännischen Regenten-
ri8sstammes mit Wilhelm dem Ii. oder Gütigen kam das
Königreich beider Sizilien, welches anfänglich des Königs
lindester Prinz Tankred ansprach, im Jahre 1194 als
Erbe an den deutschen König Heinrich den Vk. aus dem
schwäbischen Heldengeschlecht der Hohenstaufen,
i2g8 hei dem es bis 1268 verblieb.
Aber der päpstliche Hof haßte dieses rauhe und trotzige
Geschlecht um so mehr, da König Heinrich von Hohenstau-
fen die päpstliche Lehens Herrlichkeit nicht nur nicht
anerkannte, sondern vielmehr den Papst zur Anerkennung
der Oberhoheit anhielt.
1254 Als daher später (1254) der deutsche König und Beherr-
scher von Neapel und Sizilien, Konrad Iv. von Hohen-
staufen, gestorben war, und nur einen unmündigen Sohn,
Konrad in, hinterließ; da vergabte Papst Klemens Iv.
i-64 ba§ Königreich beider Sizilien als ein erledigtes Lehen
des päpstlichen Stuhles an den französischen Prinzen
Karl von Anjou, der auch alsbald mit einem stattlichen
i26« Heere das Land in Besitz nahm und am 6. Jan. 1266 in
der Peterskirche zu Nom von den Kardinälen gekrönt
wurde. Doch mußte er sich verpflichten, an den Papst als
Oberherrn jährlich einen weißen Zelter nebst 8000 Un-
zen Goldes als Lehenspflicht zu entrichten. Konra-
din, der letzte Sprosse der Hohenstaufen, mit die-
sem Akte unzufrieden, suchte sein rechtmäßiges Erbe mit den
1268 Massen zu erobern. Aber er war unglücklich, Karl von An-
23.?iug.^u schlug dessen Heer bei Tagliaeozzo, und ließ den
,263 rechtmäßigen Thronerben, der in seine Gefangenschaft fiel,
29. Oft. auf öffentlichem Markte in Neapel enthaupten.
§.105. Die Sizilianische Vesper.
Aber der Uebermuth der Franzosen und die vielfachen
Bedrückungen des Königes Karl waren den feurigen Jtaliern