1834 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Cammerer, Anselm Andreas Caspar
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Von Ferdinand Iii. bis auf Ludwig Xvi. 115
ihren Säugling Joseph dem Reichstage der Ungarn,
und entflammte dadurch diese Nation zu dem feierlichen 1741
Versprechen, die Königinn mit Gut und Blut zu un- ^Scpt.
terstützen. Schaaren von Eingebornen, Illyrier, Siebenbür-
ger, Sklavonier rc. sammelten sich um die Fahnen der
Kaiseriim.
Jetzt schwand das Glück der Bayern; Friedrich H.
war befriedigt, Sachsen schloß Frieden und spater sogar
einen Bund mit Oesterreich (1743). Ober-Oesterreich
und Böhmen gingen verloren; Karl der Vii. mußte so-
gar aus seinen Erbstaaten fliehen, und starb endlich am 20.1ui
Jan. nach einer sehr unglücklichen Negierung zu München.
Sein Sohn, der Churfürst Maximilian Joseph, schloß
am 22. April des nemlichen Jahres zu Füßen mit der
Kaiserinn Frieden, worin er seinen Ansprüchen auf
Oesterreich entsagte, und seine Erb lande wieder zu-
rück erhielt. Jetzt wurde der Gemahl Marien Theresiens,
als Franz der I., zum Kaiser erwählt. m3
13ecpt.
§. 158. Der siebenjährige Krieg.
Aber Maria Theresia konnte den Verlust von Schle-
sien nicht verschmerzen. Sie verband sich daher heimlich
mit Rußland und Chursachsen gegen den König von
Preußen. Aber Friedrich, von dem Bündnisse unterrichtet,
rückte plötzlich in Sachsen ein, nahm bei Pirna die ganze
sächsische Armee gefangen, und eröffnete so den, von sei-175<I
ner siebenjährigen Dauer (von 1756—1765) benann-
ten Krieg.
In diesem großen Kampfe, den Friedrich, nur von Eng-
land und einigen protestantischen Fürsten unter-
stützt, gegen halb Europa — Oesterreich, Rußland,
das deutsche Reich, Frankreich und Schweden führ-
te, zeigte sich des großen Königs Kriegskunst und die
Tapferkeit seiner Feldherren und Heere im glän-
zendsten Lichte. Obwohl einige Mal dem Verluste aller
seiner Lander nahe, bestand er doch den schweren Kampf
mit Riesenkraft, und verlor im Frieden zu Hubertsburg
(zwischen Dresden und Leipzig), geschlossen am 15. Febr. 1765,
nicht einen Fuß breit Landes.
In diesem schweren Kriege war mehr als eine Million
Menschen gefallen, und unermeßliche Summen vcr-
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