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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 66

1881 - Münster : Coppenrath
66 Kirche genannt und weicht in einzelnen Teilen sowohl von der lutherischen als reformierten ab. Diejenigen, welche sich ihren Neuerungen nicht fgen wollten, wurden von ihren Posten verjagt, andere mit harter Geldstrafe oder Gefangenschaft belegt, in welcher die Opfer ihrer Ver-folgungswut nicht selten einen traurigen Tod fanden. Allmhlich legte sich der Widerstand vor der unerbittlichen Strenge der Knigin, und die meisten wechselten, nun schon zum dritten Male, die Religion nach den Launen der Gebieter. Maria Stuart, Knigin von Schottland. Der schwrzeste Punkt in Elisabeths Leben ist ihr Betragen gegen ihre unglckliche Verwandte, Maria Stuart, Knigin von Schottland. Diese war erst acht Tage alt, als ihr Vater, Jakob V., starb (1542) und ihr das Reich hinterlie. Wegen innerer Unruhen fhrte ihre Mutter sie als fnfjhriges Kind nach Frankreich, wo sie am Hofe der Knigin Katharina von Medici erzogen wurde. Herrlich entfaltete sich hier unter der sorgfltigsten Er-ziehung der schne Keim, und sie ward bald wegen ihrer Schnheit und Herzensgte der Gegenstand allgemeiner Liebe und Verehrung. Kaum sechzehn Jahre alt, wurde sie mit dem Dauphin, dem nachmaligen Könige Franz Ii., vermhlt. Es war die glcklichste Zeit ihres Lebens. Dichter priesen wetteifernd die bezaubernde Anmut, den Geist und die Talente der jungen Knigin und sahen einer langen Verkettung von Glckseligkeiten fr sie entgegen. Allein diese Tuschung schwand bald. Schon nach achtzehn Monaten starb ihr kniglicher Gemahl; und als die junge Witwe kurz nachher auch ihre Mutter verlor, entschlo sie sich, nach Schottland zurckzukehren. Hier war während der Regierung der Knigin-Mutter die Ghrung der Gemter aufs hchste gestiegen. Johann Knox, ein schwrme-tisch er Anhnger Calvins, hatte durch seine heftigen Predigten das Volk zu solcher Glaubenswut entflammt, da es die katholischen Kirchen plnderte und die Priester mihandelte. Damals schon war Elisabeth geschftig, die Flamme des Aufruhres zu nhren. Sie wute, da die Wnsche und Hoffnungen der Katholiken in England auf Maria gerichtet waren, da diese, als Enkelin der ltesten Schwester Heinrichs Viii., auch als die rechtmige Knigin Englands erschien. Zu der Eifersucht, welche Elisabeth als herrschschtige Knigin und als eitle Frau gegen die gefhrliche Thronbewerberin und gegen das schnere Weib empfand, gesellte sich noch Religionsha. Darum beschlo sie, ihre knigliche Ver-
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