1881 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard, Hechelmann, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 27
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
171
und mit dem Kurfrsten von Sachsen, August Ii., der feit dem Jahre 1696 auch von den Polen zu ihrem Könige gewhlt worden war, in ein Bndnis, durch welches sie leichter Weise zum Besitze der Lnder des jungen Kniges zu gelangen hofften. Aber man hatte sich furchtbar getuscht! Denn so jung Karl auch war, so wohnte ihm doch ein solches Ma von Unerschrockenst, von Thatkraft und kriegerischer Be-shigung inne, da er bald zum Erstaunen von ganz Europa auf un-unterbrochener Siegesbahn die Lnder dieses Erdteiles durchstrmte und in den ersten Jahren wenigstens Sieg an Sieg reihte. Zunchst wandte sich Karl Xii. gegen Dnemark, landete aus Seeland, bedrohete die Hauptstadt Kopenhagen und jagte dem Könige einen solchen Schrecken ein, da dieser noch in demselben Jahre (1700) zu Tr avendal den Frieden annahm. Nachdem der junge schwedische Held den ersten Feind zur Ruhe gebracht hatte, ging er rasch auf den zweiten, die Russen, los, welche, vierzigtausend Mann stark, die Festung Narwa in Esthland be-lagerten. Obschon Karls Heer nur aus achttausend Mann bestand, so griff er dennoch mit diesem Huflein am 30. November 1700 den fnfmal strkeren Feind an. In einer Viertelstunde war der Sieg fr die Schweden entschieden. Grauenvoll war die Niederlage und Flucht der Russen. Deuuoch erschtterte dieser Unfall Peters starke Seele nicht. Ich wei es wohl," sagte er, die Schweden werden uns noch manch-mal schlagen; aber wir lernen! Die Zeit wird kommen, wo wir sie wieder schlagen werden!"
So hatte Karl Xii. in einem Jahre zwei Feinde geschlagen; nun sollte die Reihe an den dritten, den König von Polen, August Ii., kommen. Er drngte ihn und seine Sachsen aus Livland und Kurland, schlug diese bei Kf iss" Pultusk in den Jahren 1702 und 1703 und brachte die Polen dahin, da sie den jungen Stanislaus Les-czinsky zu ihrem neuen Könige whlten. August floh nach seinem Lande Sachsen zurck. Aber auch dorthin, mitten durch deutsches Land, unbekmmert um Kaiser und Reich, folgte ihm der Schwede und trieb ihn so in die Enge, da August, um nicht auch Sachsen zu verlieren, demtig um Frieden bat. Diesen erhielt er zu Altranstdt bei Leipzig (1706). Er mute in demselben auf die polnische Krone verzichten und seinen Gegner Lesczinsky als König anerkennen.
Erbauung Petersburgs (1703). Unterdessen hatte Peter Ingermannland erobert und beschlossen, am Einflsse der Newa in den