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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 186

1881 - Münster : Coppenrath
186 kennzeichnete seine eigene Hofhaltung und seine gesamte Verwaltung. Die so gewonnenen bedeutenden Mittel sammelte er teils zu einem Staatsschatze an, teils verwendete er sie auf die Frderung seines Landes und die Ber-greruug seines Heeres. Friedrich Wilhelm I. gehrt zu den Hauptbegrn-dern der preuischen Kriegsmacht, denn trotz des geringeren Umfanges seines Reiches brachte er die Zahl der Truppen von 40 000 auf mehr denn 80 000. Unter seiner eigenen Leitung und durch die tchtigsten Generale wurden diese Truppen so vortrefflich geschult, da sie bald den Ruhm eines Musterheeres erlangten. Eine seltsame Liebhaberei hatte der König fr sein Regiment der Leibgrenadiere. Dieses bestand aus mglichst langen Leuten, s. g- Riesen, die durch seine Werbeoffiziere fr groe Geldsummen, bisweilen aber auch durch gewaltthtige Mittel aus aller Welt zusammengebracht wurden. Der Lndererwerb, welchen der König seinem Staate zufgte, war nicht unbedeutend. Im Frieden von Utrecht 1713 wurde ihm der Be-sitz von Ober-Geldern besttigt und im Stockholmer Frieden 1720, wodurch der nordische Krieg, au dem schlielich auch Preußen teilgenommen hatte, beendigt wurde, bekam er die Oder-Inseln, Usedom und Wollin, und Bor-Pommern bis zur Peene. Ju diesen neuen und in den alten Besitzuu-gen wurde der Ackerbau krftig untersttzt, Handel und Gewerbe gefrdert, das Schulwesen mit groer Sorgsalt gepflegt und namentlich auch eine treffliche Rechtspflege gebt. Das Familienleben dieses Kniges ist durch das arge Zerwrfnis zwischen Vater und Sohn, dem spter so berhmten Friedrich Ii., leider geraume Zeit schmerzlich getrbt worden, doch fanden sich schlielich diese beiden so sehr verschiedenen Naturen noch in herzlicher Liebe zusammen. König Friedrich Ii., der Groe (17401786). Friedrichs Jugendjahre. Am 24^Javuar des Jahres 1712 wurde dem Könige Friedrich Wilhelm I. ein Sohn geboren, welcher in der h. Taufe den Namen Karl Friedrich erhielt, doch nannte man nach der schlichten Weise des Vaters den Kleinen bald nur Fritz. Da der Knabe sehr zarter Gesundheit zu sein schien, so war es ein Glck, da er den sorgsamsten Hnden zur Pflege und zur Erziehung bergeben wurde. Die ersten Jahre vergingen in harmlosem Spiel mit seiner Schwester Wlhelmine, welcher der stille, fast schwermtige Prinz in zrtlicher Liebe zugethan war. Dabei schien sich Friedrich doch aber ganz hach dkm Wunsche seines soldatischen Vaters zu entwickeln, und als er gar einstens der Schwester, welche ihm ansann, mit ihren Blumen zu spielen, antwortete: Gut Trommeln ist mir besser als Spielen und lieber als Blumen," war der Vater so erfreut, da er die Scene von seinem Hofmaler darstellen lie.
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