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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 188

1881 - Münster : Coppenrath
188 Katte vereitelte das ganze Vorhaben. Denn eben dieser Brief, der den ganzen Psan des Prinzen enthielt, wurde dem Könige in Frankfurt a. M. bergeben! Der Zorn des Vaters war furchtbar. Er befahl, den Prinzen gefangen zu nehmen und ihn auf eines der Schiffe zu bringen, womit die Reise den Rhein abwrts fortgesetzt werden sollte. Beim Wiedersehen von Vater und Sohn konnte dieser nur mit Mhe den Hnden des erzrnten Kniges entrissen werden. Dem Prinzen wurden sein Degen und seine Papiere abgenommen, und dann setzte er unter strengster Aufsicht zusammen mit seinem Vater als Staatsgefangener die traurige Reise nach Verlin fort. Der König war fest gewillt, den Prinzen, welchen er beschuldigte, als schimpflicher Deserteur der ganzen Armee ein gefhrliches Beispiel gegeben zu haben, sogar mit dem Tode zu bestrafen. Vorlufig schickte er ihn ins Gefngnis nach Kstrin. und in der That wurde der Prinz dem Befehle des Vater^gemassdrt anfnglich aufs strengste behandelt. Er wurde eingeschlossen gehalten, mute der Bcher und seiner lieben Flte, Feder und Dinte, ja beim Essen gar Messer und Gabel entbehren. Das Kriegsgericht, welches dem Kronprinzen sein Strafma oder nach des Knigs Willen selbst die Todesstrafe verhngen sollte, weigerte sich, ein Urteil der den Prinzen zu fllen, und auch auswrtige Hfe legten ihre Frbitte fr Friedrich bei dessen Vater ein. So entging der Prinz freilich dem uersten, sein Mitschuldiger Katte aber wurde auf Befehl des Monarchen in Kstrin enthauptet, nachdem der Prinz mit zerrissenem Herzen von seinem Fenster ans den Freund hatte zur Richtsttte führen sehen. Der Lieutenant Keith war einer Bestrafung durch rechtzeitige Flucht nach England entgangen. Er>t allmhlich trat fr den Prinzen eine Erleichterung seiner Haft ein. Er durfte dann die Gefngniszelle zum freieren Verkehr in Kstrin verlassen, doch mute er vorlufig noch auf der Festung verbleiben und aus der dortigen Kriegs- und Domainen-Kammer arbeiten. Hier ent-wickelte er einen groen Eifer und sowohl hierdurch, wie durch die stets wachsende Nachgiebigkeit gegen die Wnsche seines Vaters entwaffnete er den Unmut desselben mehr und mehr. Wie groß aber war der Jubel der ^einigen, als bei Gelegenheit der Vermhlung der Prinzessin Wilhelmine auch der Kronprinz zu einem ersten Besuche wieder nach Berlin kommen durfte! selbst der streuge König war durch die vorteil-haste Vernderung seines Sohnes freudig berrascht. Als dieser gar
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