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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 225

1881 - Münster : Coppenrath
225 Die Kolonieen im Bunde mit auswrtigen Mchten. Der Kongre hatte den berhmten Benjamin Franklin*), einen der grten Staatsmnner damaliger Zeit, der durch Schriften voll Khnheit und Feuer seine Landsleute fortwhrend fr die Sache der Freiheit begeisterte, nach Frankreich geschickt und durch ihn ein Bnd-nis mit Ludwig Xvi. im Jahre 1778 glcklich zu stnde gebracht. Im Jahre 1779 trat Spanien, und das Jahr darauf auch Holland dem Bunde gegen England bei, dessen Herrschaft auf dem Meere schon lngst die Eifersucht der brigen seefahrenden Nationen erregt hatte. Jetzt entbrannte der Kampf auf allen Meeren. Aber die englische Flagge blieb stets oben. Zwar gelang es den Spaniern, die Insel Minorka *) Er war der Sohn eines Seifensieders, zu Boston 1706 geboren. Bei etneut seiner Brder erlernte er die Buchdruckerkunst, widmete aber alle Frei-stunden und oft selbst einen Teil der Nacht dem Lesen ntzlicher Bcher. Bald verfertigte er selbst kleine Aufstze fr das Volk, die allgemeinen Beifall fanden. Hierdurch aufgemuntert setzte er seine schriftstellerischen Arbeiten fort, legte "achher eilte eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung heraus, die mit allgemeinem Beifalle aufgenommen wurde. Durch tiefes Nachdenken und grnd-liches Forschen erfand er 1777 den Blitzableiter, wodurch sein Name in Mnz Europa berhmt wurde. England beeiferte sich, diesen merkwrdigen Mann fr sich zu gewinnen und ernannte ihn zum General-Postmeister aller englifch-nordamerikanifchen Kolonieen; allein dieser mit ansehnlichen Einknften versehene Posten bestach ihn nicht zum Nachteile der Wahrheit und der gerechten ^che seines Baterlandes. Bei dem Ausbruche der Mihelligkeiten zwischen England und Amerika reifete er selbst nach London und verteidigte hier die Rechte seines Vaterlandes mit eben so groer Einsicht als Freimtigkeit. Als nn Jahre 1778 wegen Abfchlienng des Bndnisses mit Frankreich nach Paris kam, geriet die ganze Stadt in freudige Bewegung; jeder wollte den berhmten Amerikaner sehen. Er erlebte den Tag der Freiheit noch, den sein 1111 ^ seines Freundes Washington nnerrndetes Wirken herbeigefhrt hatte. ^ls Erfinder des Blitzableiters und Befreier des Vaterlandes ward er bei leiner Aufnahme in die franzsische Akademie von dem Gelehrten d'alembert 'uit dem eben so schnen als wahren Verse bewillkommnet: Eripuit coelo ^Imen, seeptrumque tyrannis!" d. i. Dem Himmel entri er den Blitz, den ^hrcinncn das Seepter!" Er starb, allgemein verehrt und bewundert, 1790, 111 feinem vier und achtzigsten Jahre. Merkwrdig ist noch die Grabschrift, die ^ selbst entworfen hatte: Hier liegt der Leib Benjamin Franklins, eines Buchdruckers, als Speise fr die Wrmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, ^us welchem der Inhalt herausgenommen, und welches seiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist. Doch >vird das Werk nicht verloren sein, sondern Unft wieder erscheinen in einer neuen, schneren Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser." Wk lters Wcltgesch. Iii. 27. Aufl. 15
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