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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 249

1881 - Münster : Coppenrath
249 Alan mich anklagt; ich verzeihe den Urhebern meines Todes und bitte Gott, da das Blut, welches ihr jetzt vergieen wollet, nie der Frank-reich komme. Und du, unglckliches Volk.. .!" Diese letzten Worte mrben von dem Getse aller Trommeln verschlungen, die auf Santerres Befehl zu wirbeln begannen. Sogleich ergriffen die Henker ihr Opfer und fhrten es unter das Fallbeil. Der Beichtvater kniete neben ihm und rief ihm die Worte zu: Sohn des heiligen Ludwig, steige hinauf gen Himmel!" Da fiel das Beil, und das Haupt des Kniges wurde vom Rumpfe getrennt. Einer der Henkersknechte hob es empor und zeigte es dem Volke, während von allen Seiten das Geschrei: Es lebe die Nation! Es lebe die Freiheit!" ertnte. So ward von Frankreich, wie frher von England, das Verbrechen eines durch himmelschreienden Richterspruch verhngten Knigsmordes vollfhrt. Hinrichtung seiner Gemahlin und Schwester. Am 16. Oktober 1793 wurde auch Maria Autoinette, die einst allgebietende Knigin von Frankreich, Maria Theresias Tochter, Schwester zweier Kaiser und eines noch lebenden Kaisers Muhme, wie eine gemeine Verbrechern!, mit rckwrts gebundenen Hnden, auf offenem Karren nach dem Richtplatze gefhrt. Dasselbe Schicksal hatte am 10. Mai 1794 Ludwigs tugendhafte Schwester, die Prinzessin Elisabeth. Mit der Ruhe einer Heiligen stand sie am Fue des Schafotts, wartend, bis fnf und zwanzig andere vor ihr hingerichtet waren. Das Schicksal seiner Kinder. Das traurigste Los aber traf den kleinen Dauphin. Trotz seines unschuldsvollen Alters beschlo tnatt den Tod dieses Kindes, und zwar durch ein Mittel, gegen welches gewhnlicher Mord eine Handlung des Mitleides ist. Der Prinz wurde den Armen seiner Eltern entrissen und dem verworfensten Bsewichte bergeben, den die Gemeinde von Paris unter der Rotte der Jakobiner finden konnte. Simon hie dieser, ein Schuster, der, als man ihm das Kind gab, mit grinzender Miene fragte: Und was ist beschlossen der den jungen Wolf? Er wurde zum Hochmute erzogen, ich aber werde ihn schon mrbe machen!" So gelang es diesem Ungeheuer, durch die grbsten Mihandlungen die zarte Blte zu knicken. Der Dauphin starb am 8. Juni 1795, erst acht Jahre alt. Glcklicher war Ludwigs Tochter, der einzige noch brige Sprling dieser unglcklichen Familie. Sie wurde am 19. Dezember 1795, gerade an ihrem siebenzehnten Geburtstage, aus ihrem Gefngnisse entlassen und an sterreich gegen ge-
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