1834 -
Berlin
: Enslin
- Autor: Schubart, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere weibliche Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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endlich in der Nähe der Hauptstadt Rom selbst ankam.
Und auch noch die Schlacht bei Canna gewann er, im
Jahr 216 vor Christi Geburt, nach welcher es schien,
als sollte auch Rom selbst erobert, und die römische
Herrschaft zerstört werden, was natürlich in Rom den
größten Schrecken erregte. Aber zum großen Glück der
Römer konnte Hannibal sich nicht entschließen, ihre
Hauptstadt, welcher er so nahe war, selbst anzugreifen,
sondern er glaubte, wenn er erst ganz Italien habe, so
werde ihm dieselbe von selbst in die Hände fallen, und
zog weiter nach Unter-Italien.
Rückkehr des Hannibal. Die Schlacht bei Zama. Ende des zweiten
punischen Krieges.
§ 10. Da aber wandte sich das Unglück der Rö-
mer durch der Karthager eigene Schuld. Auch in ihrer
Hauptstadt war unter den republikanifchen Bürgern im-
merfort große Uneinigkeit, und viele von ihnen waren
Hannibals Feinde und haßten ihn. Die verhinderten es
dort, daß ihm von Afrika aus Hülfe an Kriegstruppen
geschickt würde, und nachdem er lange Jahre in Italien
mit den wenigen Truppen, die er hatte, ganz verlassen
gestanden, und sich gegen die Römer, die in ihrem neuen
Mnthe auch neue Schlachten gewannen, verzweifelt ge-
wehrt hatte, mußte er endlich doch zu Schiffe von Ita-
lien wieder Weggehen und nach Karthago wieder hinüber
segeln. Jetzt hatte sich das Kriegsglück so gewandt,
daß ihn ein großer römischer Feldherr Scipio selbst
wieder in sein Vaterland verfolgte. Mit einer Kriegs-
flotte fegelte er ihm nach, und stieg an den Küsten von
Karthago aus. Nun zogen die Kriegsheere dort gegen
einander, und trafen sich vor der Stadt Zama. Ehe
sie aber die Schlacht anfingen, ritten die beiden Feld-
herren Hannibal und Scipio auf der Ebene zwifchen den
beiden Kriegsheeren zu einander hin, um ein Gespräch
mit einander zu führen, und zu versuchen, ob sie nicht
das Blutvergießen abwenden und einen Frieden schließen
könnten. Und da sollen denn diese beiden Männer we-
gen ihres vieljährigen ausgezeichneten Kriegsruhmes so
große Verehrung gegen einander gehegt haben, daß sie
setzt, wo sie sich das erstemal voy Angesicht zu Angesicht