1834 -
Berlin
: Enslin
- Autor: Schubart, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere weibliche Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Einrichtung dieses Reichs, die es seit der Vertreibung
der Könige, also fünf Jahrhunderte lang, gehabt hatte,
eine Alleinherrschaft oder Monarchie^ und zwar ^ein Kai-
serthum, indem Augustus zuerst als ein Kaiser über das
Reich angesehen wurde.
Die göttliche Welterlösung. Anfang der christlichen Kirche. Die Apostel.
§ 22. Und wie er nun als solcher schon dreißig
Jahre geherrscht hatte, da ereignete sich in einem ent-
fernten und außerhalb Europa gelegenen Ländchen des
römischen Reichs diejenige Begebenheit, für welche alle
Völker der Erde dem allmächtigen Gort mit Herz und
Mund zu danken haben, nämlich die göttliche Welterlö-
sung. Also im dreißigsten Jahr der Regierung des Kai-
sers Augustus wurde Christus, unser Heiland, zu Beth-
lehem in Judäa geboren, welches Ländchen an der Küste
Asiens liegt, die nach Europa herübergewandt ist. Und
seine göttliche Lehre und sein heiliges Leben und Ster-
den vollendeten in diesen Jahren den Rathschluß Gottes,
das Menschengeschlecht von der Sünde zur Seligkeit zu
führen. Und nach seinem versöhnenden Tode und seiner
heiligen Auferstehung vereinigten sich seine Jünger zu
Jerusalem mit einander in seiner Liebe, welche Vereini-
gung der Anfang der christlichen Kirche wurde, und die
heiligen Apostel zogen von dort aus unter die heidnischen
Völker, um sie zu lehren und zu taufen. So kamen sie
in den Zeiten des Kaisers Augustus auch schon in die
europäischen Länder des römischen Reichs, und sam-
melten hier die ersten christlichen Gemeinden, wie der
heilige Paulus die Gemeinden in Korinth und Tessalo-
nich stiftete, und der heilige Petrus kam nach Rom selbst
und gründete die christliche Kirche in Rom. Der Kai-
ser Augustus selbst aber und alle Vornehmen und Gro-
ßen seines Reichs kümmerten sich um diese Lehre nur
wenig, denn sie konnten in ihrem heidnischen Sinn die
göttliche Kraft und Bedeutung derselben nicht fassen, so
daß sie mehr an diejenigen gelangte, welche, von Kum-
mer beladen, in ihr den Trost suchten, welchen sie so
sicherlich giebt.