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1. Vorschule der Geschichte Europas - S. 98

1834 - Berlin : Enslin
98 schlacht ist damals an dieser Stelle geliefert worden, daß ein Bächlein, welches durch diese Ebene rann, von dem Blute zu einem mächtigen Strom anschwoll. In dem Schlachtgewühl wurde der westgothische König Theo- derich von der Lanze eines Ostgothen, denn dieses Bru- dervolk stand bei den Hunnen, getroffen, vom Pferde ge- worfen, und unter den Hufen der Rosse zertreten. Aber sein Sohn Torismund erfocht bald darauf den Sieg, und Attila war bei dem Anbruch der Nacht genöthigt, sich zurückzuziehen. — Das war die gewaltige Schlacht bei Chalons an der Marne, im Jahr 451 n. Ch. Geb. durch welche das westliche Europa von dem hunnischen Joche gerettet wurde. — Doch ließ Attila, auch nach der verlornen Schlacht, seine Absichten auf das römi- sche Reich nicht fahren, sondern wandte sich nun mit seinem Völkerheer nach Italien selbst, in dessen nörd- liche Gegenden er mit großen Verheerungen eindrang. Schon zitterte auch Rom selbst vor der Annäherung des schrecklichen Mannes, als der damalige Bischof von Rom, Leo I-, ein Mann von eben so klugem als entschlossenem Charakter, den Entschluß faßte, dem rohen Barbarenhel- den entgegen zu gehen, und ihn von dem Zug nach Rom abzuhalten. Von vielen Großen und Geistlichen beglei- tet, traf er ihn an der Mündung des Mincio, und durch seine Beredsamkeit und durch das dargebotene Heiraths- gut der Honoria bewog er ihn zur Rückkehr, und be- freiete auf diese Weise Rom von einem zweiten Anfall, und zwar so schrecklicher Barbaren. Attila zog jetzt mit seinen Hunnen wieder nach Ungarn zurück, und da ihn bald darauf, zum guten Glück Europa's, ein schneller Tod hinwegriß, so zerfiel denn auch, da seine Söhne ihm nicht gleich waren, sein großes Reich gar schnell wieder. Die Völker, die unter ihm gestanden hatten, machten sich sogleich wieder frei, und seine Söhne ka- men nach einander um, wie nachher der Kopf von ei- nem derselben in der Rennbahn zu Constantinopel auf- gesteckt wurde. Vandalen in Rom. Untergang des weströmischen Reichs, Odoaker. § 12. Nach diesern Untergang des großen Hun- nenreichs und nach der Abwendung der allgemeinen Ge-
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