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1. Vorschule der Geschichte Europas - S. 126

1834 - Berlin : Enslin
126 Mönchsleben in dem Kloster Monkecassino ungern mit dieser hohen Wurde vertauscht hatte, nun dieselbe auch so bekleidete, daß er für Mit- und Nachwelt gar ver- ehrungswürdig erschien. Er übersah von Rom aus nicht nur die Angelegenheiten des byzantinischen Italiens, son- dern indem er mit aufrichtiger Sorge auf das Wohl der ganzen christlichen Kirche gerichtet war, so mußte ihm vorzüglich das nahe Longobardenreich ein Gegenstand der Bemühung sein, da die Longobarden ebenfalls, wie früher die Gothen, arianische Christen waren, aber nicht von so duldsamer und milder Art, sondern bei größerer Roh- heit ihres Nationalcharakters auch in ihrer Glaubens- meinung fanatisch. Wie es nun Gregors Hauptabsicht war, für die Wiederherstellung der Rechtglaubigkeit in der Kirche zu arbeiten, so fand er hierjn Unterstützung durch eine berühmte Frau, die damals unter den Lon- gobarden auftrat, die Königin Theodelinde. Nämlich nach Alboins unglücklichem Tode, und nachdem die Lon- gobarden schon einen ihrer Herzoge zum König erhoben und wieder getödtet hatten, behauptete sich ein anderer Herzog, Autharis, auf dem neugegründeten Thron, und dieser König Autharis vermählte sich, obgleich er Aria- ner war, doch mit einer katholischen Fürstentochter, nämlich mit Theodelinden, der Tochter des Herzogs Charibald von Bayern, welches Herzogthum dem Fran- kenreich angehörte. Aber nur zwei Jahre war er mit ihr vermahlt, als ihn ein früher Tod hinwegriß, Theo- delinde aber hatte sich in dieser kurzen Zeit, obgleich sie andern Glaubens war, unter den Longobarden so beliebt gemacht, daß sie jetzt von dem Volke selbst aufgefordert wurde, auf dem Throne zu bleiben und sich einen der Herzoge zum Gemahl zu wählen. Sie wählte Agilulf, den Herzog von Turin, und führte mit ihm vereint die Herrschaft, wobei sie nicht nur im Allgemeinen dem Volke viel Gutes erwieß, sondern sich auch auf gute Weise bemühte, die katholische Rechtgläubigkeit unter demselben einzuführen, ohne sich jedoch des Zwanges zu bedienen. Bei dieser ihrer Bemühung mußte denn ein gar freundschaftliches Verhaltniß zwischen ihr und Gre- gor dem Großen entstehen, weiches sich auch bei der Stiftung der eisernen Krone in Monza bewieß, mit
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