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1. Vorschule der Geschichte Europas - S. 128

1834 - Berlin : Enslin
128 ©feg der katholischen Kirche in Spanien. Die Könige Löwegild und Reccard. § 23. Dagegen mußte es Gregor mit großer Freude vernehmen, wie in seiner Zeit ein anderes Land der katholischen Rechtglänbigkeit wieder zufiel, nämlich Spa- nien, wo die Westgothen zu dem katholischen Glauben übergingen. Wie schon gesagt, so war in diesem Kö- nigreich wahrend der ersten Halste des sechsten Jahr- hunderts mancherlei innere Zerrüttung vorgefallen, daß es ohnmächtig war, und daß die Byzantiner einen Theil desselben erobern konnten. Aber in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts waren in diesem Reiche, welches übrigens ein Wahlreich war, ausgezeichnete Könige, und unter ihnen Löwegild, welcher den spanisch-westgothischen Thron in derselben Zeit bestieg, als Alboin das Longo- bardenreich in Ober-Italien gründete. Er vermählte seinen ältesten Sohn Hermengild mit Jngunden, der Tochter des merowingischen Königs Siegbert von Köln, dessen Gemahlin Brunhild, die nachher in Frankreich einen fürchterlichen Ruhm erhalten, auch wieder aus dem Westgothenreich stammte. Als nun diese fränkische Kö- nigstochter nach Toledo kam, wo jetzt die westgothische Residenz war, so zeigte sich, wie auch hier der Haß zwi- schen Arianern und Katholiken noch lebendig war, denn des Königs eigene Gemahlin, Goswinde, die eine eifrige Arianerin war, mochte die katholische Schwiegertochter nicht dulden, und nachdem sie dieselbe vergebens zum Uebertritt an den arianischen Glauben zu bereden ge- sucht, wandte sie Mißhandlungen und Gewaltthaten an, um sie dazu zu zwingen, wogegen aber Jngunde nur um so standhafter bei ihrem Glauben blieb. Um nun die- ser Uneinigkeit ein Ende zu machen und um Jngunden vor Mißhandlungen zu schützen, wieß Löwegild seinem Sohn Hermengild eine andere Stadt zum Wohnsitz an, nämlich Sevilla, wohin er mit seiner jungen Gemahlin ging, und so, vom Hpfe entfernt, glücklich lebte. Hier aber geschah das Gegentheil, daß Jngunde durch ihre Reden einen so tiefen Eindruck auf das Gemüth des Königs machte, daß er selbst, als Sohn des Königs, zum katholischen Glauben überging, und ihn öffentlich vor dem Bischof Leander von Sevilla annahm. Da er
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