1834 -
Berlin
: Enslin
- Autor: Schubart, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere weibliche Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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lassen, im I. 1587. — Diese blutige That, mit welcher
Elisabeth jetzt sehr Hassenswerth erscheinen mußte, bewog
nun auch Philipp Ii., an welchen die unglückliche Maria
ihre Ansprüche auf England abgetreten hatte, —das König-
reich Schottland aber erbte ihr Sohn Jakob Vi. — zu
einem Krieg gegen Elisabeth, mit deren Bestrafung er
jetzt zugleich das Königreich England zu erobern hoffte,
wodurch er dann auch die Niederlande von der See her
wieder hatte unterwerfen können. Er ließ deshalb eine
überaus große Kriegsflotte ausrüsten, wie bisher noch
keine war gesehen worden, und welche er deshalb die
unüberwindliche Armada nannte. Diese Flotte wurde in
Lissabon ausgerüstet, weil Philipp Ii. jetzt auch das Kö-
nigreich Portugal besaß, und damit war es so herge-
gangen. — Nach dem Tode jenes vortrefflichen Königs
von Portugal, Emanuel des Großen, der diesem Lande
in der ersten Halste des sechzehnten Jahrhunderts seine
goldene Feit gegeben hatte, nahm es mit dem öffentlichen
Glücke Portugals dadurch ein Ende, daß sein Sohn-
Johann Iii-, sich bei seiner kurzen Herrschaft gar sehr
dem Einfluß der Jesuiten hingab, die sich jetzt auch in
Portugal angesiedelt hatten, und diesen König in seiner
Regierung lenkten. Noch nrehr Gewalt aber gewannen
dort diese klugen Mönche, als er im 1.1557 den Thron
seinem unmündigen Sohn Sebastian hinterließ, den sie
nun ganz nach ihrem Sinn erzogen, und ihn mit rechtem
Eifer für die katholische Religion erfüllten. Und noch
in seiner Jugend, ehe er vermahlt war, veranlaßten sie
ihn, wieder einen Kreuzzug zu unternehmen, nämlich
nach Afrika hinüber gegen die dort wohnenden Türken-
fürsten, um auch dort den christlichen Glauben wieder
auszubreiten. Sebastian unternahm diesen Kriegszug,
kehrte aber von demselben nicht zurück, sondern in einer
großen Schlacht bei Alcazar, im Jahr 1578, wurde er
überwunden, und verschwand in dieser Schlacht, ohne
daß man seinen Leichnam fand, und man wußte nun
nicht, ob er noch am Leben oder todt sei. In Portugal
wurde nun sein Oheim, Johanns Iii. Bruder, der Kar-
dinal Heinrich, zum König gekrönt, da er aber als ein
bejahrter Greis schon wiederstarb, ehe er noch die Nach-
folge geordnet hatte, so war nun der portugiesische Thron