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1835 -
Mainz
: Kupferberg
- Autor: Graff, Georg
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Valens. T h e o d o s i u s.
9l
seinem Zuge gegen die Quaden; ihm folgt im Abendland seinn.ñ.g.
Sohn Gratianus, der seinem Bruder Valentinianus Ii.
Italien abtritt.
44) Valens laßt die an der Donau erscheinenden Wcstgo-- 375.
then nach Thracien übersetzen, — Anfang der Völker-
wanderung, fallt im Kampfe gegen die Barbaren bei
Adrian opel. 378.
45) Gratianus > der indessen gegen die Alemannen ge-
kämpft, ernennt Theodosius zum Augustus des Orients,
welcher die Barbaren zu beruhigen versteht.
46) Maximus stürzt den schwelgenden Gratianus, — 383.
Britannien den Pikten und Skoten preisgegeben; Britten nach
Gallien — Bretagne.
47) Theodosius unterdrückt das Hcidenthum, schlägt den 386.
Marimus und führt den vertriebenen Valentinian wieder nach
Italien; auch den Franken Arbogastes mit seinem Kaiser
Eugen ins bezwingt er nach der Ermordung Valentinian's,
und stirbt, nachdem er die Theilung des Reichs zu Mai- 395.
laúd vorgenommen. H o n o r i n s erhält unter Stilicho's
Leitung das Abendland, und Arcadins unter des Rufiüns
Leitung das Morgenland.
Die Verfassung batte sich immer mehr zu einem militärischen Des-
poti'smns anögebildet; die Armeen waren stehend, und bedeutend durch
Barbaren vermehrt, der Prael’ectus praetorio der erste Reichsbeamte
nach dem Kaiser. Der erhöhte Sold der Soldaten mit den dazu gehö-
renden Geschenken und die Kosten des verschwenderischen Hofhaltes erzeugten
empörende Abgaben des Volkes; neben unermeßlichem Reichthum herrschte
die drückendste Armulh. Das Streben einer Menschenbeglückung oder
Veredlung wurde nirgends wahrgcnommcn, oder vermochte, wenn auch
der Einzelne es im Auge hielt, bei der allgemeinen furchtbaren Entar-
tung nicht durchzudringen. Die Religion war znm Gespötte herabge-
sunken, und das Christenthum konnte in seiner Unterdrückung nur
auf einen geringen Kreis wohlthärig wirken; auch es verlor seit Con-
stantin durch das ihm eingemischte gottesdienstliche Gepränge, das immer
weiter um sich griff, an innerem Gehalt; neben der Heidenverfolgung
entwickelten sich die bittersten Streitigkeiten unter seinen kirchlichen
Häuptern, welche die betrübendsten Spaltungen zur Folge hatten. —