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1. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 75

1830 - Breslau : Max
den Fall, daß Matthias stürbe, erkannten die Böhmen seinen Vetter Ferdinand an. Aber sie wurden bald mißtrauisch gegen ihn, weil er in Steiermark, Karnthen und Krain die Evangelischen verfolgte. Endlich entstanden über dem Kir- chenbau in Klostergrab und Braunau Streitigkeiten zwi- schen den böhmischen Ständen und den Katholischen, und da die Stände einen Verweis vom Kaiser erhielten, sie aber erfuhren, daß dieser derbe Brief eigentlich von den kaiserl. Statthaltern in Prag ausgefertigt worden sey, so warfen sie am 23. Mai 1618 die Statthalter Martinitz und Sla- wata nebst dem Schreiber Fabricius 60 Fuß hoch aus dem Fenster des Schlosses, wobei Paul von Rziczan das Wort führte, und die beiden andern Statthalter, Adam von Stern- berg und Diepold von Lobkowitz, verschont wurden. b) Der unglückliche Pfalzgraf Friedrich 5. Nach einem Jahre starb Matthias 1619. Ferdinand 2. versuchte Gewalt gegen die Böhmen, die von Thurn nach Mähren und Oestreich, ja selbst bis vor Wien geführt wur- den, aber wieder umkehren mußten. Auch aus einer an- dern Verlegenheit rettete den Ferdinand seine Standhaftig- keit. Er wurde zum deutschen Kaiser gewählt. Da aber die Böhmen ihn nicht anerkennen wollten, so wählten sie den Pfalzgrafen Friedrich 5. zum König, der durch seine Frau Elisabeth, Jakobs 1. von England Tochter, und durch seinen Hofprediger Scultetus bewogen wurde, die gefähr- liche Krone anzunehmen. Der neue Kaiser Ferdinand er- hielt indessen von Philipp 3. von Spanien, von Joh. Ge- org 1. von Sachsen und von Maximilian von Baiern Un- terstützung, und drang in Böhmen ein. In der Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag wurden die Böhmen völ- lig geschlagen; Friedrich mußte über Breslau und Berlin nach Holland fliehen, und wurde in die Reichsacht gethan, die vornehmsten Böhmen aber auf verschiedene Weise hart bestraft, und die katholische Lehre mit Gewalt eingefühkt. e) Mansfeld. Graf Ernst von Mansfeld, ein kriegs- lustiger Mann, führte den Krieg nun allein gegen den Kai- ser und die Liga fort, und nachdem er sich mehrere Jahre in Deutschland herumgeschlagen hatte, ging er nach Un- garn, sich mit Bethlen Gabor zu vereinigen. Dieser ver- langte aber Geld. Dies wollte sich Mansfeld in Holland verschaffen, starb aber in Bosnien auf der Reise. Ein ähn-
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