1830 -
Breslau
: Max
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
licher Mann war sein Freund Christian von Braunschweig,
der wenige Monate vor ihm auch starb.
ä) Lilly und W a l l e n st e i n. Lilly, ein geschickter
General, hatte bisher die Soldaten der Liga angeführt;
aber der Kaiser hatte kein eigenes Heer. Daher nahm er
gern den Vorschlag Albrechts von Waldstein oder Wallen-
stein an, der sich erbot, ein Herr von 50,000 Mann auf-
zubringen, welches sich selbst erhalten sollte, und ernannte
ihn zum Herzoge von Friedland. Früher war Wallenstekn
in Goldberg auf der Schule, in Altorf auf der Universität,
und beim Markgrafen von Burgau als Page gewesen. Dann
reiste er durch Holland, England, Frankreich und Italien,
wo er sich in Padua auf Astrologie legte. Schnell war das
Heer beisammen. Wallenstein schlug Mansfeld, der damals
noch lebte, ar^ der dessauer Elbbrücke, trieb Christian 4,
König von Dänemark, vor sich her, drang in Dänemark
ein, und hauste so, daß keiner mehr dem Kaiser sich zu
widersetzen wagte. Die Herzoge von Meklenburg wurden
verjagt, und ihr Land Wallenstein verliehen. Nur Stral-
sund belagerte dieser vergebens. Mit Christian 4. schloß
er nun einen Frieden; der Kaiser aber gab das Restituti-
onsedikt, wonach die Lutheraner alle seit dem Passauer
Vertrage eingezogene geistliche Güter den Katholiken zurück-
geben sollten.
e) Wallenste ins Abdankung. Die schrecklichen
Grausamkeiten, welche die Wallensteiner in Freundes und
Feindes Land verübten, brachten ganz Deutschland auf.
Auf dem Kurfürstentage in Regensburg 1630 wurden dle
Klagen darüber so laut, daß Ferdinand Wallenstein absetzte.
f) Gustav Adolph, König von Schweden.
Der Druck, den die Protestanten in Deutschland erlitten,
bewog den edeln Gustav Adolph, ihnen zu Hülfe zu eilen.
Nachdem er am 2osten May 16z0, seine 4jährige Tochter
Christina auf dem Arme, den schwedischen Reichsstanden
Lebewohl gesagt hatte, setzte er nach der pommerschen Küste
über, wo er auf der kleinen Znsel Rüden landete. Den
Herzog Bogislav von Pommern und den Kurfürsten Ge-
org Wilhelm von Brandenburg mußte er erst zu einem
Bündnisse zwingen; aber der Kurfürst Johann Georg von
Sachsen verweigerte ihm den Durchmarsch durch sein Land
aufs bestimmteste.