1830 -
Breslau
: Max
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
General Pappenhekm wurde erschossen. An der unmündi-
gen Christina Stelle verwaltete der weise Orenstierna die
Angelegenheiten Schwedens.
1) Wallensteins Tod, 25. Febr. 1634. Wallen-
stein konnte dem Kaiser die früher erlittene Kränkung nicht
vergessen, und sann auf Rache. Er wollte zu den Schwe-
den übergehen, und dann dem Kaiser Gesetze vorschreiben.
Seinen Schwager Trczka, den Feldmarschall Jllo, den Gra-
fen Octavio Piccolomini und Andere machte er zu seinen
Vertrauten, und suchte auf einer Versammlung zu Pilsen
seine Generale für seine Absichten zu gewinnen. Aber Gal-
las, Altringer und Colloredo kamen nicht, und die meisten
Andern beschlossen insgeheim, dem Kaiser treu zu bleiben.
Als Wallenstein nach Eger gegangen war, verschworen sich
hier die Obersten Buttler und Gordon und Oberstwachtmei-
ster Leßlie, ihn, Jllo, Trczka, den Grafen Kinsky und den
Rittmeister Neumann umzubringen. Zu Werkzeugen erboten
sich Oberstwachtmeister Geraldin und die Hauptleute Deve-
rox, Macdonald, Birch und Pestalutz. Nachdem Jllo und
seine drei Gefährten in der Citadelle bei einem Gastmahle
niedergehauen waren, wurde auch Wallenstein auf seinem
Schlafzimmer durch Deverox getödtet. Der Kaiser hieß die
That gut, und belohnte die Mörder. (Gitschin. Neuschloß.
Graf Schafgotsch).
in) Westphäli scher Friede 1648. Noch 14 Jahre
lang wüthete der Krieg fort unter manchen Veränderung
gen. Johann Georg schloß mit Ferdinand einen Frieden
in Prag. Dieser starb 1637; auch Bernhard von Weimar,
wahrscheinlich an Gift. Endlich wurde der Frieden in Mün-
ster und Osnabrück unterzeichnet, durch den die Evangeli-
schen freie Religionsübung erhielten. (Gnadenkirchen in
Schweidnitz, Jauer und Glogau).
95. (88.) Sitten jener Zeit. — Der langdau-
ernde Krieg hatte nicht nur das Land verwüstet, sondern
hauptsächlich der Sittlichkeit sehr geschadet. Der schon frü-
her sehr gewachsene Luxus nahm immer mehr zu, und die
Sucht, den Franzosen ihre Moden nachzumachen, schreibt
sich besonders aus jener Zeit her.
96. (89.) Karl 1. und Cromwel. Der Sohn
Jakobs 1., Karl 1., (1625 — 1649), gerieth mit dem Par-
lamente in einen erbitterten Streit. Zwar versuchte er, 11
Jahre lang ohne Parlament zu regieren; aber die Einfüh-