1849 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Tifernum, wird bei Rom schiffbar und mündet sich bei Ostia in das
tyrrhenische Meer. Ureinwohner des Landes waren die S i k ü l e r,
bei diesen siedelten sich an die Casker oder Aboriginer und
bildeten vereint das Volk der Latiner. Die Hauptstadt dieser
Landschaft und in der Folge des ganzen römischen Weltreiches
war Rom. Ursprünglich auf dem palatinischen Berge angelegt,
erweiterte sie sich nach und nach, noch unter der Herrschaft der
Könige, über die angrenzenden Hügel, den Capitolinus, Quiri-
nalis, Viminalis, Esquilinus, Cälius und Aventinus. Darum
hieß sie auch die Stadt der sieben Hügel (urlis septicollis).
Der König Servius Tullius umschloß die sieben Hügel mit ei-
ner Mauer und theilte den innern Raum in vier Regionen oder
Bezirke: Suburana, Esquilina, Collina und Palatina. Im gal-
lischen Brande (389) ging der größte Theil der Stadt unter.
Sie wurde zwar im nächsten Jahre wieder aufgebauet, aber
wegen der Eile, mit welcher gebauet wurde, höchst unregelmäßig.
Mit der Zeit jedoch erweiterte und verschönerte sie sich, beson-
ders seit den punischen Kriegen, als durch glückliche Eroberungen
der Wohlstand der Bürger vergrößert und durch die Bekannt-
schaft mit der Kunst der Griechen auch ihr Geschmack verfeinert
wurde. Schon unter dem ersten Kaiser Augustus hatte sie eine
solche Größe erreicht, daß sie in vierzehn Regionen getheilt wurde.
Der Kaiser Nero ließ drei von diesen bis ans den Grund nie-
derbrennen, um durch schöneren Ausbau seinen Namen zu ver-
herrlichen. Sein eigener Palast, das sogenannte „goldene Haus",
nahm mit den vielen Nebenanlagen allein schon den Raum einer
Stadt, den ganzen Palatin, ein. Die meisten der folgenden
Kaiser thaten viel für die Verschönerung und Vergrößerung der
Weltstadt. Aurelian ließ noch drei Hügel, den Janieulus, Vati-
canus und Pincius (ooi1>8 llorkulorum) mit in ihr Gebiet ziehen
und um das Ganze eine neue Ringmauer mit ragenden Thür-
mcn, Zinnen und Brustwehren aufführen. Ihren höchsten Glanz
erreichte sie unter Diocletian, der sie Mt neuen Gebäuden und
Anlagen schmückte. Wie die Stadt selbst, so stand auch die ganze
Umgegend in glänzender Pracht da. Stundenweit war diese mit
den herrlichsten Landhäusern, Tempeln, Grabmonumenten und
Anlagen aller Art angefüllt, besonders zu beiden Seiten der
sechzehn Hauptstraßen, die von Rom ausliefen nach allen Rich-