1849 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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kamen und so diesen die ersten Haltpunkte zur weitern Ausbrei-
tung in das Innere des Landes gaben. An der Ost- und Süd-
küste legten die Griechen Kolonien an, die bald so reich und
mächtig wurden, daß die Eingeborenen sich ihnen nach und nach
unterwarfen oder in das Innere des Landes zurückzogen. Mit
den drei verschiedenen Volksstämmen breiteten sich auch drei ver-
schiedene Sprachen auf der Insel aus, die oscische, punische und
griechische, D bis die Römer sich der ganzen Insel bemächtigten
und sie zu einer Provinz machten.
Auf der Ostküste lagen die Städte: M essäna (Messina).
Früher wurde sie Z a n k l e genannt, erhielt aber den veränderten
Namen im Jahre 664, als messenische Kolonisten sie besetzten.
Zuletzt bemächtigten sich die Mamertiner der Stadt und leg-
ten hiedurch den Grund zu dem ersten punischen Kriege. —
Tauromenium (Taormina), eine Kolonie von Chalcis.
Ca tan a (Catania), von den Nariern am Fuße des Ätna ge-
gründet. — Leontini (Lentini), ebenfalls eine Kolonie von
Naros. — Spracusä (Syragosa), eine im Jahre 734 von
dem Korinther Archias gegründete Kolonie, die größte und pracht-
vollste Stadt Sicilienö, die zur Zeit ihrer höchsten Blüthe wohl
eine Million Einwohner hatte. Sie bestand eigentlich aus vier
Städten: Ortygia, Achradina, Tpcha und Neapolis, von denen
jede besonders befestigt war. Syracus ist noch berühmt als Ge-
burtsort der Dichter Theokritus und Moschus, wie auch des
Mathematikers Archimedes. Das heutige Siragvsa ist auf die
Insel Ortpgia zusammengedrängt und zählt kaum 20,000 Ein-
wohner. — Auf der S ü d w e st k ü st e: C a m a r i n a, .eine Ko-
lonie der Sprakuser. — Gela, eine Kolonie von Rhodus. —
Von Gela wurde wieder gestiftet Agrigentum (Girgenti),
eine reiche Handelsstadt, die in ihrer Blüthe wohl 200,000
Einwohner zählte. Hier herrschte einst der Tyrann Phaläris;
hier wurde der Philosoph Empedocles geboren. — S e l i n u s
(Selinonte), eine Kolonie der Megarer, die wegen der Pracht
ihrer Gebäude im Alterthume den Namen die „Majestätische"
führte; sie wurde von den Karthagern gänzlich zerstört. — Li-
lybäum, zur Zeit der Römer die zweite Stadt Sicilienö, mit
*0 Daher trilingues Siculi.