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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 106

1849 - Münster : Coppenrath
106 Neuerung und sagten: „der Kriegessold sei eine Last für das Volk; die alten Soldaten, welche unentgeldlich gedient hätten, würden es nicht zugeben, daß man die neuen auf ihre Kosten bezahle." Als aber die Patricier zur Besoldung der Soldaten sich selbst große Steuern ausiegten, und die reichen Plebejer ih- rem Beispiele folgten, so hörte das Murren auf, und der Krieg begann. In diesem Kriege unternahmen die Römer zum ersten Male eine förmliche Belagerung in großartiger Weise, und setzten diese Belagerung auch den Winter über fort. Zu dem Zwecke wurden Zelte zu Winterquartieren erbauet. Ein Damm mit hölzernen Wänden wurde vor den Mauern von Veji aufgeführt, und auf demselben Sturmdächer errichtet. Allein die Vejer vertheidigten sich tapfer, und der Krieg zog sich sehr in die Länge. Nach manchen harten Unfällen ernannten endlich die Römer im zehnten Jahre der Belagerung den M. Furius E'amillus zum Dictator, und seitdem wurde der Krieg mit größerer Kraft und glücklicherem Erfolge geführt. Mit einer großen Streitmacht griff er zuerst die Bundesgenossen der Vejer, die Falisker und Capenater, an und schlug sie entscheideud. Dann rückte er vor Veji selbst und betrieb die Belagerung mit großem Eifer. Er ließ einen unterirdischen Gang unter der Mauer her graben, welcher in das Innere der Burg führen sollte. Tag und Nacht, ohne Unterlaß, wurde hieran gearbeitet; man wußte, daß Veji's Untergang nahe sei. Selbst der Glaube an Weissa- gungen und Vorbedeutungen war hierbei von Einfluß für die Römer. Ein gefangen genommener etruseischer Seher hatte nämlich in Rom vor dem Senate erklärt: „die Schicksalsbücher von Veji lehrten, so lange der Albanersee überströme, werde Veji unüberwindlich sein; wenn sein Wasser das Meer erreiche, werde Rom untergehen." Inmitten des Krieges begannen nun die Römer mit Beihülfe ihrer latinischen Bundesgenossen und etruseischer Werkmeister die überströmende Flut des Sees durch einen dreitau- sendsiebenhundert Fuß langen, sechs Fuß hohen und viertehalb Fuß breiten Abzugökanal (emissarwis) einzudämmen. Jetzt hielt man die Einnahme der Stadt für gewiß, und als auch bereits die Mine bis unter die Burg fortgeführt war, ließ der Dictator beim Senate anfragen, wie es mit der Beute gehalten werden sollte. Es wurde beschlossen, diese unter das Heer und alle diejenigen, welche
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