Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 107

1849 - Münster : Coppenrath
107 sich noch zu demselben begeben wollten, zu vercheilen. Hiedurch bekam das Heer einen außerordentlichen Zuwachs. Während nun der größere Theil desselben den Sturm von Außen begann, drang Camillus selbst mit einer auserlesenen Schar durch den unterir- dischen Gang in das Innere der Stadt und öffnete den Stür- menden die Thore. Furchtbar war jetzt der Kampf in den Stra- ßen, in den Häusern, bis endlich der Diktator den Befehl erließ, der Wehrlosen zu schonen. Die dem Blutbade Entronnenen wur- den als Sklaven verkauft. Unermeßlich war die Beute, die man in der eroberten Stadt (396) fand. Ein glänzender Triumph verherrlichte die Rückkehr des Siegers. Der Dictator selbst fuhr in einem mit vier weißen Rossen bespannten Wagen das Capitol hinan. Hieran aber nahm das Volk Anstoß, weil weiße Rosse dem Jupiter und der Sonne heilig waren. So wurde Veji, wie einst Troja, nach zehnjähriger Bela- gerung erobert, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß Dichtung und Sage manche verschönernde Züge von der Belagerung und Eroberung von Troja auf die von Veji übertragen hat. Die Einnahme dieser schönen etruscischen Stadt mit den fruchtbaren Fluren umher erregte bei den Plebejern den Wunsch, ja selbst den Entschluß, sich in derselben niederzulassen. Und dieser Ent- schluß würde auch zur Ausführung gekommen sein, hätten sich demselben nicht der Dictator, alle Patricier und selbst zwei Volks- tribunen auf das eifrigste widersetzt. Und in der That, wäre der Plan zur Ausführung gekonnnen, so würde Veji die gefährlichste Nebenbuhlerin Roms geworden sein; und vielleicht hätte Rom das- selbe Schicksal von der Tochterstadt Veji wieder erlitten, welches Nom selbst einst der Mutterstadt, Alba longa, bereitet hatte. Die Plebejer gaben endlich nach und beschlossen zu bleiben. Eine reiche Ackervertheilung im Gebiete von Veji wirkte hierauf wesentlich ein. Camillus eroberte auch bald nachher die etruscische Stadt F alerii. Desungeachtet sank der siegreiche Held mehr und mehr in der Achtung und Liebe des Volkes, besonders seitdem es ihn bei den über weitere Zugeständnisse gepflogenen Verhandlungen als seinen Hauptgegner kennen gelernt hatte. Ja er kam sogar in den Verdacht, einen beträchtlichen Theil der Beute von Veji unterschlagen zu haben; und die Tribunen luden ihn vor die Volksgemeinde. Zu stolz, um sich gegen eine solche Anklage zu
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer