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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 127

1849 - Münster : Coppenrath
127 um Frieden baten. Da aber die Römer völlige Unterwerfung verlangten, beschlossen sie, mit der äußersten Anstrengung ihrer Kräfte den Krieg sortzusctzen. Sie wählten zu ihrem Anführer Q. Pontius, den Sohn des weisen Herennius. Gegen ihn zo- gen die beiden Consuln T. Veturius Calvinus und Sp. Postumius Albinus. Die Samniter zogen sich vor ihnen zurück in die cau- dinischcn Engpässe (lureulae Oaullinao) unweit dem heutigen Arpaja, und hielten alle Ausgänge besetzt. Die Landleute waren angewiesen, das Gerücht auszustreuen, das ganze samnitische Heer stehe jetzt in Apulien und belagere Luceria. Auf diese Nachricht schlugen die Consuln schleunigst den kürzesten Weg nach Luceria ein, nämlich den, welcher durch die caudinischcn Eng- pässe führt. Sorglos und mit allem Gepäck zog ihr Heer in einem langen Zuge in den berüchtigten Hohlweg ein. Da ward der Verrath offenbar. Kein Ausweg stand offen, alle Pässe waren vom Feinde besetzt, kein Vordringen, kein Rückzug mög- lich, bald zwang der Hunger die Eingeschlossenen, den Sieger um Frieden zu bitten. Pontius schickte nun zu seinem alten Vater und ließ fragen, was er jetzt thun sollte. Der kluge Samniter gab seinem Sohne den Rath, entweder sie alle ohne Unterschied niedcrzuhauen, oder sie ungekränkt zu entlassen. Das Erste würde die Römer außer Stand setzen, den Sammlern zu schaden, das Letzte sie ihnen auf immer verpflichten." Allein Pontius zog es vor, den Mittelweg einzuschlagen und das ge- fangene Heer unter Bedingungen zu entlassen. Es sollte näm- lich Rom das alte auf Gleichheit beruhende Bündniß wieder- herstellen und aus Samnium seine Kolonien zurückziehen: „Die Consuln gelobten dieses, und zur Sicherung der Ausführung dieses Gelöbnisses (sponsio) hielt Pontius sechshundert Ritter als Geißel zurück. Am schmachvollsten war die Art der Ent- lassung selbst. Zum Zeichen der völligen Unterwerfung unter das Gesetz des Siegers mußten die Römer, mit Zurücklassung aller Waffen und Heergeräthe, unter dem Joche hergehen, die Consuln voran, unter lautem Hohngelächter der zu beiden Seiten unter Waffen stehenden Feinde. Mit Scham und Erbitterung trat das entwaffnete Heer den Rückzug an. In der Nähe von Capua machte es Halt und lagerte sich für die Nacht auf freiem Felde. In die Stadt selbst mogte Keiner kommen. Als dieses
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