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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 136

1849 - Münster : Coppenrath
136 Heuer, welche hölzerne Thürme mit Kriegern auf ihrem Rücken trugen in die Reihen der Römer ein und verbreiteten Schrecken und Verwirrung. Noch nie hatten diese solchen Ungeheuern ge- genüber gestanden. Selbst die Pferde wurden scheu und warfen ihre Reiter ab. Was sich nicht durch die Flucht rettete, wurde von den Elephanten zertreten oder von den Soldaten aus den Thürmen niedergeschossen. Blutig war die Niederlage der Rö- mer 2). Jedoch hatte auch Pyrrhus diesen Sieg theuer erkaufen müssen. Er selbst war in höchster Lebensgefahr gewesen; seine besten Führer und Soldaten waren gefallen. Als er am folgen- den Tage das Schlachtfeld, den Zeugen der römischen Tapfer- keit, besuchte, äußerte er voll Bewunderung: „O, wie leicht wäre es, die ganze Welt zu erobern, wenn die Römer meine Soldaten, oder ich ihr König wäre3)!" Nach diesem Siege fielen ihm die Sammler, Lucaner, Apuler und Bruttier zu, und mit ihnen vereint drang er vor bis nach Präneste, das nur sieben Meilen von Rom selbst ent- fernt ist. Von hieraus schickte er seinen Freund, den großen griechischen Redner Eineas, der, wie Pyrrhus behauptete, mehr Städte mit seiner Zunge, als er selbst mit dem Schwerte ero- bert hatte, mit Friedensanträgen nach Rom, hoffend, daß die Römer, nach ihrer großen Niederlage und bei der Nähe der neuen Gefahr, jetzt gewiß zum Frieden ganz geneigt sein würden. Die Bedingungen desselben waren: es sollte in den Frieden mit Pyrrhus auch Tarent mit ausgenommen, allen Griechen in Italien Unabhängigkeit eingeräumt, deu vier mit Tarent ver- bundenen Völkern alles, was ihnen die Römer entrissen, zurück- gegeben werden. Allein es war Grundsatz der Römer, nie nach Niederlagen, sondern nur uach Siegen Frieden zu schließen. Vergebens bot der große Schüler des Demosthenes die ganze sieggewohnte Kraft seiner Beredsamkeit auf, um die Absicht seines Herrn zu erreichen; hier aber scheiterte seine Kunst an der Rede des blinden, greisen Appius Claudius, der, schon längst nicht mehr gewohnt, in der Versammlung zu erscheinen, dieses 2) V. Laevinus parum prospere adversus Pyrrhum pugnavit, ele- phantorum maxiine inusitata facie territis militibus. Liv. epit. I. 13. 3) 0 quam facile erat, orbis terrarum Imperium occupare, aut mihi Romanis militibus, aut me rege. Flor, I. 18.
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