1849 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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thager i mmer weiter über Afrika aus, und-in der(.Blüthezeit
mogte man in Afrika allein gegen dreihundert mehr oder weni-
ger von ihnen abhängige Plätze finden, von denen die meisten
wohl durch unmittelbare Stiftung entstanden waren. Allein
nicht bloß, auf Afrika beschränkten sich ihre Niederlassungen. Sie
besaßen auch die drei Balearen Majorka, Minorka und Jvizza;
die Inseln: Malta (Melite), Gozzo (Gaulos) und Elba (Ai-
thalia); Sardinien (Sardo) und Corsica (Kyrnos); ferner den
südwestlichen Küstenstrich Spaniens mit dem altphönizischen Aus-
gangspunkte Cadir (Gades); und die Nordküfte Siciliens mit
den Städten Soloeis, Panormus und Motpe, nebst den kleinen
Inseln bei Sicilien, z. B. den Liparischen. Eine so ausgebreitete
Herrschaft über ferne Länder und Meere hin erwarb und sicherte
sich Karthago durch seine trefflich bemannte und befehligte Flotte
von hundertfünfzig bis zweihundert größeren Schiffen, für welche
die geräumigen und festen Werften des inneren Hafens bestimmt
waren. Das Landheer bildeten meist Söldner aus allen Nationen;
die Bürgerwache, oder die soganannte heilige Schar, diente nur
in Nothfällen der Hauptstadt. Auch Streitwagen und Elephan-
ten wurden nach asiatischer Sitte bei ihrem Heere gebraucht.
Rom hatte bis dahin durch zwei Handelsverträge, und selbst
durch ein Bündniß gegen Pyrrhus, mit dieser erobernden Han-
delsrepublik in friedlichem Verkehre gestanden. Über Sicilien
aber, nach dessen Besitze Beide strebten, erwachte eine gegensei-
tige Eifersucht; und es ging in Erfüllung, was der epirotische
König ahnend vorhergesagt hatte: „Sicilien wird dereinst eine
Palästra zwischen Rom und Karthago sein."
Es hatten nämlich Ca mp an er, die sich wegen ihrer Tap-
ferkeit Mamertiner, d. i. Söhne des Mars, nannten, bei
Agathokles, dem Könige von Syrakus, als Miethstruppen ge-
dient. Als sie nach dessen Tode aus dem Dienste entlassen wa-
ren, schweiften sie als herrenloses Gesindel raubend umher, über-
fielen die Stadt Messana, das heutige Messina und verübten
hier die unerhörtesten Gräuelthaten. Da eilte der neugewählte
syrakusische Feldherr und nachherige König Hiero herbei und be-
lagerte sie in der festen Stadt Messana. In dieser Noch such-
ten die Bedrängten, unter sich uneinig, Schutz und Hülfe, einige
bei den Römern, andere bei den Karthagern. Der römische
Weiter, Geschichte der Römer. j[Q