1849 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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sie an der sicilischen Küste durch einen Sturm größtentheils
zernichtet. Ein gleiches Schicksal hatte eine andere Flotte, die
vergebens den Krieg wieder nach Afrika zu versetzen suchte
(253); und der römische Senat beschloß, nun vor der Hand
dem Seekriege zu entsagen, um mit aller Kraft den Kampf auf
dem Festlande von Sicilien zur endlichen Entscheidung zu brin-
gen. Auch hier hatte der Krieg auf beiden Seiten einen wech-
selvollen Umschwung genommen; Karthago den römischen Waf-
fenplatz Agrigent, Rom den karthagischen Waffenplatz Panormus,
das heutige Palermo, erobert. In den nächstfolgenden Jahren
wurde nichts von besonderer Entscheidung ausgeführt. Seit der
berüchtigten Niederlage des Regulus hatten die Römer wieder
große Furcht vor den Elephanten, und sie wagten lange Zeit
hindurch keinen ernsthaften Angriff auf das mit zahlreichen Ele-
phanten ausgerüstete feindliche Heer. Das machte den panischen
Anführer Hasdrubal kühn, die Schlacht zu suchen. Im Jahre
250 kam es unter den Mauern von Panormus zu einer ent-
scheidenden Schlacht, in welcher er von dem Consul L. Cäci-
lius Metellus gänzlich geschlagen wurde. Hundertzwanzig
Elephanten fielen in die Hände der Römer und verherrlichten
den Triumphzug des Metellus. In Folge der Niederlage räum-
ten die Karthager fast alle Besitzungen auf Sicilien bis auf Lt-
lybäum und Drepänum. Und als sie auch diese bedroht sahen,
schickten sie eine Gesandtschaft nach Rom, um den Frieden oder
wenigstens die Auswechselung der Gefangenen zu unterhandeln.
Um des Erfolges gewisser zu sein, wurde der gefangene Regu-
lus der Gesandtschaft beigeordnet, jedoch durch einen Eid
pflichtet, in die Gefangenschaft zurückzukehren, falls seine Mit-
bürger die Anträge verwerfen sollten. Er ging mit ab nach
Rom; aber statt hier zum Frieden zu rathen, munterte er zur
eifrigsten Fortsetzung eines Krieges auf, dessen Ausgang nicht
mehr zweifelhaft sei. Er versicherte im Senate: daß nur Ohn-
macht und Schwäche die Karthager zum Frieden nöthigten, daß
übrigens die Gefangenen feige und wcrthlose Menschen wären,
mit deren Einlösung nichts gewonnen würde. Dabei verbot er
auf das nachdrücklichste, auf ihn selbst irgend eine Rücksicht zu
nehmen. Und dieses verbot er, ungeachtet er wußte, daß das
traurigste Loos ihn treffen würde. Auf seinen Antrag schlug