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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 154

1849 - Münster : Coppenrath
154 rieten Schiffen die griechischen Gewässer zu befahren. Die Rö- mer schickten eine Abschrift dieses Friedensschlusses auch den Grie- chen, namentlich den Athenern und Korinthern, zu. Aus Dank- barkeit bewilligten diese ihren fremden Beschirmern Theilnahme an den isthmischen Spielen und an den eleusinischen Geheim- nissen, und ahnten nicht, daß die Römer bald selbst als Herren und Gebieter in ihrem Lande auftreten würden. Ungleich wichtiger war ein anderer gallischer Krieg, durch welchen die Herrschaft Roms auch über Oberitalien aus- gebreitet wurde. Schon im Jahre 238 zeigten sich kriegerische Bewegungen im cisalpinischen Gallien. Neue Horden, Gäsaten genannt, kamen aus dem Mutterlande, aus dem transalpinischen Gallien, herüber und drangen vor bis nach Ariminum, dein heutigen Rimini. Hier aber geriethen sie mit den stammverwandten Bo- sern selbst in Streit und kehrten thatenlos nach dem Mutterlande zurück. Dennoch ward die Gefahr in Rom nicht verkannt. Im fünften Jahre danach wurde auf den Antrag des Tribuns C. F l a - minius das den Senonen entrissene picenische Land unter römische Bürger vertheilt. Da aber ergriffen die angrenzenden Stämme, vorzüglich die Bojer und Jnsubrer, die nun alle ein gleiches Schicksal fürchteten, zu den Waffen und riefen auch ihre Brüder jenseits der Alpen, die Gäsaten, zu Hülfe. In zahllosen Mas- sen kamen diese über das Gebirge herübergewandert. Ihr An^ zug erfüllte Rom mit banger Besorgniß und erneuerte die Er- innerung an den Zerstörungszug des Jahres 389: auch damals waren es gerade die letzten Ankömmlinge gewesen, welche die Stadt verbrannten '). Dennoch ward der mehrjährige Krieg (226—221) anfangs zwar mit wechselndem, bald aber mit ent- schiedenem Glücke und glänzenden Erfolgen von den Römern ge- führi. Die zahllose Masse der Gallier drang bis Clusium vor, besiegte ein prätorisches Heer bei Fäsula und wollte nun zurück- kehren, um erst ihre Beute in Sicherheit zu bringen. Aber bei Telamon am Meere wurden sie von den beiden Eonsuln L.ämi- lius und E. Atilius plötzlich angegriffen und fast völlig auf- x) Zur Vergrößerung des Schreckens trug noch eine uralte Weissa- gung bei, daß einst Gallier und Griechen die Stadt einnehmen würden. Um sie zu verwirklichen und den Aberglauben zu beruhigen, wurde in Rom ein gallisches und griechisches Menschenpar lebendig begraben.
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