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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 164

1849 - Münster : Coppenrath
164 wohin sich Hannibal wenden mogte, immer zog er auf seinen Bergen neben ihm her und ließ sich durch Nichts zu einer offe- nen Feldschlacht herunterlocken. Bald aber wurden die römischen Soldaten, gewohnt, den Feind zuerst anzugreifen, dieser langwei- ligen Art der Kriegführung, dieses müßigen Hin- und Herziehens durch die Wolken, wie sie es in ihrem Unwillen nannten, höchst überdrüssig. Sie schalten ihren Feldherren feige und nannten ihn spöttisch Ounetutor d. i. Zauderer. Allein Fabius ließ sich durch Nichts in seinem Entschlüsse wankend machen. Er wollte lieber von einem klugen Feinde gefürchtet, als von einem thö- richten Volke gelobt sein. Er hoffte, sein Zaudern werde den Hannibal in die größte Verlegenheit bringen müssen; auch könnte wohl der feurige Mann, durch sein Zaudern ermü- det und weniger vorsichtig, ihm endlich eine Blöße geben. So geschah es auch. Ehe Hannibal es sich versah, war er in einer Bergschlucht cingeschlossen, alle Ausgänge hatte Fabius sorgfältig besetzt. Jedoch durch eine List rettete er sich glücklich aus der Falle, in welche er gerathen war. Er ließ zweitausend Ochsen zusammenbringen, ihnen zwischen den Hörnern Reisbündcl bin- den, diese bei Anbruch der Nacht anzüuden und dann die Thicre die Höhe hinantreiben. Voll Schrecken und Verwirrung änder- ten die Römer ihre vortheilhafte Stellung, und Hannibal entkam glücklich aus der drohenden Gefahr. Hiedurch ward der Un- wille gegen den Dictator noch gesteigert. Es hieß sogar, er müsse wohl mit Hannibal in einem geheimen Bunde stehen. Denn dieser verwüstete alle Ländereien um Rom mit Feuer und Schwert, nur die des Fabius ließ der Listige sorgfältig erhalten, um ihn in einen solchen Verdacht zu bringen. Eben so unbesonnen wie die gemeinen Soldaten, urtheilte auch der Magister Equi- tum, Minucius Rufus. Dieser rühmte öffentlich von sich, wie er, falls ihm der Oberbefehl übertragen wäre, den Feind sogleich im offenen Felde angreifen und schlagen würde. — Der Dictator mußte selbst nach Rom kommen. Vor seiner Abreise verbot er dem Minucius, sich mit dem Feinde in einen Kampf einzulassen. Allein Minucius brannte vor Begierde, sich mit diesem zu messen. Hannibal gab ihm dazu Gelegenheit. Er schickte eine Abtheilung seines Heeres aus, um Getreide herbei- zuholen. Minucius überfiel dieselbe und hauete einen Haufen
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