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1849 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Philipp Feindseligkeiten gegen den König Attalus, gegen die
Republik Rhodus und die Athener verübte, wandten sich diese
hülfeflehend nach Rom. Ein solcher Antrag kam dem Senate
höchst erwünscht, und der Krieg gegen Macedonien ward sofort
beschlossen.
Die beiden ersten Jahre des Krieges gingen ohne Entschei-
dung vorüber. Philipp behauptete sich gegen alle Angriffe und
ließ das ihm am meisten verhaßte Athen noch einmal seine ganze
Rache fühlen. Erst mit dem Jahre 198, als der schlaue und
gewandte Consul Titus Quinctius Flamininus den Ober-
befehl führte, nahm der Krieg eine erfolgreiche Wendung. Die-
ser vertrieb zuerst die Macedonier aus Epirus und dem südlichen
Griechenland, während sein Bruder Lucius mit der vereinten
Flotte der Römer, der Rhodier und des Königs Attalus die
Insel Euböa angriff und größtentheils eroberte. Die Ätolier
traten auf die Seite der Römer, und die Achäer folgten, auf
eine von den Römern an sie ergangene Aufforderung, diesem
Beispiele. Auch Theben und mit diesem fast ganz Böotien wurde
für das Bündniß mit Rom gewonnen. Dennoch verlor Philipp
den Muth und die Hoffnung des Sieges nicht. Im Jahre 197
kam es bei Kynoskephalä in Thessalien zu einer großen
Schlacht, die über Makedoniens und Griechenlands Schicksal ent-
schied. Philipp wurde gänzlich geschlagen und empfing nun aus
der Hand des Siegers den Frieden unter folgenden harten Be-
dingungen: „Er verzichtet auf alle bisher von ihm besetzten Städte
in Griechenland und Kleinasien, liefert den Römern seine Flotte
bis auf zehn Fahrzeuge aus und löset sein Heer bis auf fünf-
hundert Bewaffnete aus. Ohne Roms Einwilligung führt er
keinen Krieg, zahlt eine Buße von tausend Talenten und schickt
seinen jüngeren Sohn Demetrius als Geißel nach Rom."
So ward durch Roms Macht Macedonien von seiner Höhe
gestürzt, und Griechenland für unabhängig und frei erklärt.
Flamininus selbst ließ den bei den isthmischen Spielen versammel-
ten Griechen diese Freiheit feierlich verkünden. Aber so uner-
wartet kam ihnen ein solches Geschenk aus Römerhand, daß sie
ihrem eigenen Ohre nicht trauetcn und den Herold baten, den
Beschluß noch einmal zu verlesen. Da aber hallte Alles rings-
um wieder von Jubel und Lobpreisungen des hochherzigen römi-
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