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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 188

1849 - Münster : Coppenrath
188 gänzlichen Untergang forderten. Insbesondere war es der oben erwähnte ernste und finstere Porcius Cato (Censorinus), der seinen ganzen Einfluß zu einem solchen Vernichtungsplane auf- bot. Allein noch fehlte jeder äußere Grund, jeder auch nur scheinbarer Vorwand zu einem Kriege mit Karthago, das bisher allen Bedingungen des Friedens treu und redlich nachgekommen war. Da führte der alte Römerfreund, der noch als neun- zigjähriger Greis rüstige und kriegslustige König von Nu- midien, Masinissa, neue Verwickelungen und hiermit für die Römer einen willkommenen Vorwand zum Kriege gegen Kar- thago herbei. Dieser, wohl wissend, welche Rolle ihm die Rö- mer zuertheilt hatten, ließ keine Gelegenheit unbenutzt, sein Ge- biet auf Kosten der Karthager zu erweitern und entriß ihnen die beiden großen Provinzen Emporia und Tpska. Dem letzten Friedensschlüsse zufolge durften die Karthager keinen Krieg ohne Vorwissen und Einwilligung der Römer führen; jede Verthci- digung gegen den um sich greifenden Nachbar war ihnen also unmöglich gemacht. Nur klagen konnten sie in Rom, und rö- mische Abgeordnete hatten stets dem Masinissa das eroberte Ge- biet zugesprochen. In einer solchen Streitsache war auch der oben genannte Cato als Vermittler nach Karthago geschickt wor- den. Die Karthager aber, welche ihn als ihren Feind kannten, wollten seine Vermittlung nicht annehmen. Voll Erbitterung über solche Zurücksetzung und glühend vor Rache begab er sich nach Nom zurück, schilderte hier im Senate die außerordentliche Macht der Karthager und ihre Rüstungen zum Kriege gegen Rom. Ja er brachte in seiner Toga punische Feigen von seltener Schön- heit mit in die Curie und schüttelte sie vor der Versammlung aus mit den Worten: „Das Land, wo diese wachsen, liegt nur drei Tagfahrten von Rom." Die meisten Senatoren stimmten ihm bei, daß man sogleich ein Heer nach Afrika übersetzen müßte. Anderer Meinung war jedoch der weise, staatskluge Senator P. Sei pro Nasica, der es für Rom gefährlich hielt, wenn die- ses keinen Nebenbuhler mehr habe, der seine Kräfte in steter Spannung halte; in all' zu großer Sicherheit würde die sesaus- arten und erschlassen. Seit diesen Verhandlungen, die noch zu keinem förmlichen Beschlüsse führten, schloß Cato jeden Vortrag im Senate mit den Worten: „Im Übrigen stimme ich für die
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