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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 209

1849 - Münster : Coppenrath
209 zen und sich zum Alleinherrscher aufwerfen, einen Schein von Wahrheit gegeben. Allein Tiberius ließ sich auf der einmal ein- geschlagenen Bahn, auf welche ihn nicht Ehrsucht, sondern die Noth des Volkes gerufen hatte, durch nichts aufhalten; und die gehässigen Anfeindungen seiner Gegner trieben ihn nur um so rascher vorwärts. Es war gerade das Testament des Königs Attalus von Pergamus zu Rom angekommen. Und sofort stellte Tiberius den Gesetzantrag, daß die Schätze, welche der König dem römischen Volke vermacht hatte, unter diejenigen Bürger ver- theilt werden sollten, denen Ländereien angewiesen werden wür- den, um ihnen die Mittel zum Ankäufe der nöthigen Ackerge- räthschaften zu gewähren. Mit steigendem Schrecken sahen die Vornehmen solchen Neuerungen zu und erwarteten mit Sehnsucht das nahende Ende des Amtsjahres des Tiberius und hiermit den völligen Umsturz seiner Neuerungen. Es waren noch keine Ländereien zur Vertheilnng gekommen; außerordentlich waren die Schwierigkeiten, auf welche die Commission bei der Ausführung des Gesetzes stieß Schon die unumgängliche Vorarbeit, die Un- tersuchung, was Gemeindeland, was Privatacker sei, hatte deren im vollen Maße; denn durch den vieljährigen Besitz war aus beiden ein einziges großes Ganze geworden: und von allen Sei- ten erhoben sich Klagen und Beschwerden über Verletzung des Eigenthums. Tiberius mußte fürchten, daß sein Gesetz wohl nicht zur Ausführung kommen würde, wenn ihm nicht auch für das folgende Jahr das Tribunat übertragen würde, und er suchte deshalb durch glänzende Zusagen und Verheißungen sich der Volksgunst zu vergewissern. Allein es war gegen alles Her- kommen, das Tribunat zu verlängern, und feine Gegner boten Alles auf, dieses zu hintertreiben. Der Tag der neuen Wahl fiel gerade in die Erntezeit, in welcher die Landbewohner, die zu jeder andern Zeit zu tausenden zu fernem Schutze nach Rom geströmt sein würden, durch Arbeiten auf den Feldern davon abgehalten wurden. Dennoch hatten schon zwei Tribus den Tiberius von neuem gewählt, als die Gegenpartei die Stimmen für ungesetzlich erklärte und von den Tribunen verlangte, daß sie die Wahl hindern sollten. Der Tribun Rubrius, welcher das Wahlgeschäft leitete., -war un- schlüssig und wußte nicht, was er thun sollte ; und Mummius,, Wetter, Geschichte der Römer. \a
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