Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 218

1849 - Münster : Coppenrath
218 den Vornehmen zahlreiche Freunde und hiemit persönliche Sicher- heit und Freiheit. Als er vor die Volksversammlung geführt wurde und hier der Tribun Memmius seine Anklage gegen ihn erhob, trat ein anderer Tribun, der von Jugurtha bestochen war, C. Bochius, dazwischen, und verbot ihm, auf die Fragen des Memmius zu antworten. Das Volk mußte also auseinander ge- hen, ohne das Geringste beschließen zu können. Jugurtha trieb nun in Rom seinen Übermuth so weit, daß er seinen Vetter Massiva, dem das römische Volk die Krone von Numidien zu ertheilen geneigt war, fast unter den Augen des Senats meuchel- mörderisch umbringen ließ. Da ihm sicheres Geleit versprochen war, so erhielt er bloß Befehl, sofort die Stadt zu verlassen. Er ging, und soll unter Weges oft nach ihr zurückgeblickt und die höhnenden Worte ihr nachgerufen haben: „Ganz Rom ist feil, wenn sich nur ein Käufer findet x)!" Eine Kriegeserklärung folgte ihm auf dem Fuße nach. Allein der gegen ihn ausgesandte Consul Albinus war unfähig, einen Gegner wie Jugurtha zu bekämpfen. Ja, dieser war so glücklich, gleich nach der Abreise des Consuls, dem Bruder desselben, Aulus, eine völlige Nie- derlage beizubringen, ihn zu einem schimpflichen Frieden zu nö- thigen, und sein Heer durch das Joch gehen zu lassen. Diese Schmach erbitterte die Römer auf's äußerste und hatte eine strenge Untersuchung und die Verbannung sehr angesehener Männer zur Folge, welche die Befehle des Senats nicht befolgt und, durch Geld gewonnen, mit Jugurtha Verträge geschlossen hatten. Der Senat erklärte diese für ungültig und übergab jetzt dem Cäcil. Metellus, einem Manne von unerschütterlicher Rechtlichkeit, den Oberbefehl. Seitdem nahm der Krieg bald eine audere Wen- dung. Jugurtha wurde geschlagen und floh zu seinem Schwie- gervater, dem Könige Bocchus von Mauretanien, dem heutigen Marocco. Der siegreiche Metellus würde wohl den Krieg be- endet haben, wäre er nicht durch seinen Legaten Cajus Marius von seinem Posten verdrängt worden. Cajus Marius war zu Arpinum im Volskerlande geboren und hier im Hause seiner Eltern unter harter Arbeit als Bauer l) Sed postquam Roma egressus est, fertur, saepe eo tacitus re- spiciens, postremo dixisse: Urbem venalem et mature peritu- ram, si emptorem invenerit. Bel. Jug. c. 35.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer