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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 221

1849 - Münster : Coppenrath
221 Lebensgefahr in die gätulifchen Wüsten, und unverzagt wie im- mer, unterhielt er von hieraus eine Verbindung mit seinem Schwiegervater; dieser aber knüpfte, treulos und feige, mit den Römern Friedensunterhandlungen an. Es leitete diese vorzüg- lich Sulla, der Quästor des Marius, ein gelehrter, fein gebil- deter Mann von altem Adel, und ein Meister in der Unter- handlungskunst. Auslieferung des Jugurtha war die Bedingung, unter welcher die Römer dem Könige Frieden und Bündniß be- willigen wollten; und Sulla wußte es durch diplomatische Fein- heit dahin zu bringen, daß der Schwiegervater zum Verräther an seinem eigenen Schwiegersöhne wurde. Bocchus ließ diesen zu einer Unteredung einladen, und als er arglos am bestimmten Tage und Orte erschien, denselben ergreifen und gefesselt dem Sulla ausliefern. Die Auslieferung des verrathenen Königs ge- schah fast auf derselben Stelle am maroccanischeu Grenzflüsse Malucha, wo im December 1847 Abdel-Kaber sich den Fran- zosen ergab. Der Ruhm des Sulla, der so den Krieg beendigt hatte, reizte den Marius zum unversöhnlichen Hasse gegen seinen Nebenbuhler, der selbst auf seinem Siegelringe die Auslieferung des Jugurtha hatte darstellen lassen. Jugurtha wurde wie ein wildes Thier in Ketten nach Rom abgeführt und, nachdem er hier mit seinen beiden Söhnen zur Verherrlichung des Triumphzuges des Marius gedient hatte, nackt in einen feuchten Kerker geworfen, in welchem man ihn verhun- gern ließ. Sechs Tage dauerte der Todeskampf 3). So kläglich endete der Abdel-Kader des Alterthums (104). Sein Land fiel an Bocchus und an die Nachkommen des Mafinissa. §. 52. Der Krieg mit den Cimbcrn und Teutonen. 113—101. Eine zweite, noch größere Ehre war dem stolzen Marius aufgespart. Während er noch in Afrika gegen Jugurtha kämpfte, kam die Botschaft nach Rom: es sei ein großes, furchtbares Volk im Anzuge, mit blauen Augen und goldgelben Haaren, von rie- senmäßiger Größe, in nie gesehenem Kriegesschmucke, aus einem Lande, wo es sehr kalt und immer Nacht sei. Es waren die Eimbern und Teutonen, wahrscheinlich deutsche Völker von 3) In carcere necatus. Liv. ep. Lxvii. Der Kerker lag unter der jetzigen Kirche de san Pietro in carcere.
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