Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 244

1849 - Münster : Coppenrath
244 Unmittelbar nach dem Tode des Sulla, dessen despotisches Auftreten schon als Vorbote des baldigen Überganges der Re- publik zur Monarchie gelten kann, trat eine demokratische Reac- tion ein, und Rom wurde in neue Unruhen versetzt. Der ehr- geizige Cónsul M. Ämilius Lepidus, der schon das feierliche Begräbniß des Sulla zu verhindern gesucht hatte, beantragte die Aufhebung der Sullanischen Gesetze. Diesem Anträge aber trat sein Amtsgenosse, der als Bürger und Staatsmann gleich geach- tete Lutatius Catulus, mit Festigkeit entgegen; und alle Aristo- kraten, Pompejus an der Spitze, ergriffen seine Partei. Um die Erneuerung blutiger Scenen zu verhüten, ließ der Senat beide Consuln schwören, nichts Feindseliges gegen einander zu unternehmen. Diese Vorsicht wirkte, so lange ihr Cousulatjahr dauerte. Als aber, nach Ablauf desselben, Lepidus als Procónsul zur Verwaltung seiner Provinz Gallien abgcgangen war, hielt dieser sich auch seines Eides entbunden und fing die Feindseligkeiten an. Er sammelte, besonders in Etrurien, wo die Bürger der zer- störten Städte, von Roth und Verzweiflung getrieben, sich gern der Empörung anschlossen, ein Heer und führte dasselbe bis unter die Mauern Roms. Hier aber wurde er von Catulus geschla- gen. Nach einer zweiten Niederlage in Etrurien floh Lepidus nach Sardinien, wo er bald darauf starb. Die Trümmer des> zersprengten Heeres führte sein Legat Per per na nach Spanien zum Sertorius. Um die Anhänger des Lepidus von allen fer- neren Versuchen abzuhalten und durch Milde zu versöhnen, wurde ihnen auf Antrag des jungen C. Julius Cäsar vom Senate Amnestie gewährt. Der Versuch des Lepidus war zwar gescheitert, blieb jedoch nicht ohne Folgen. Die in ihren Rechten verletzte Volkspartei hatte wieder eine bestimmte Richtung erhalten und hegte neue Hoffnungen für die Wiedergewinnung derselben. Jeder, der ihr hiezu behülflich war, konnte der Gunst und der Unterstützung derselben versichert sein. In Folge der steigenden Volksgährung erhielten die Tribunen im Jahre 75 das Recht der Bewerbung um höhere Staatsämter zurück; und fünf Jahre später (70) setzte die lex tribunicia des Pompejus, wodurch er sich die zu seiner Erhebung nöthige Volksgunst verschaffte, die Tribunen wieder in ihre volle Gewalt ein. Zu gleicher Zeit wurde unter
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer