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1849 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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semem eigenen Sohne. Zwanzig Jahre hindurch hatte er unter
wechselndem Glücke aber mit stets gleichem Muthe den Römern
kräftigen Widerstand geleistet und war ihnen furchtbar geblieben
bis an fein Ende. Sofort eilte Pompejus mit dem Heere nach
Amisus im Pontus, und ließ die Leiche des Mithridates in der
Königsgruft von Sinöpe beisetzen. Der unnatürliche Sohn er-
hielt zur Belohnung das Königreich Bosporus. Gleich einem un-
umschränkten Herrscher durchzog der Sieger Asien und ordnete die
Angelegenheiten desselben. Das Land Pontus nebst Paphlagonien
und Bithpnien wurde in einer Provinz, unter dem Namen B i -
thpnien, vereint. Im Jahre 61 kehrte er über Griechenland
nach Rom zurück und feierte hier einen zweitägigen Triumph
mit noch nie gesehener Pracht. Große Tafeln, die in dem Zuge
mit aufgeführt wurden, enthielten das Verzeichniß der Länder,
über welche er triumphirte, und besagten, daß er 1000 feste
Schlösser, fast 900 Städte und 800 Schiffe erobert, 30 Städte
neu gegründet und den Schatz mit 20,000 Talenten berei-
chert habe.
§. 62. Die Catilinarische Verschwörung. (65—62). Cicero.
Während Pompejus noch in Asien stand und durch seine
Siege den Glanz und den Schrecken des römischen Namens über
alle Länder und Völker verbreitete, wäre Rom selbst durch die
Catilinarische Verschwörung beinahe zu Grunde gegangen. Es
war nämlich in Folge der Bürgerkriege und durch den wilden
Sturm der Proscriptionen das Sittenverderbniß zu einer unglaub-
lichen Höhe gestiegen. Raubsucht, Schwelgerei, Aufwand und
Verschwendung nahmen Überhand; und je hastiger die Menschen
ihr eigenes Vermögen verschleuderten, desto mehr dursteten sie
nach dem der Nebenmenschcn; und da dieser Durst nur durch
den Umsturz aller bestehenden Verhältnisse gestillt werden konnte,
faßten sie auch den Entschluß hiezu. Die anarchischen Wüh-
lereien griffen immer weiter um sich. Bei einem solchen Zu-
stande der Dinge hatten die Guten Alles zu fürchten, die Schlech-
ten Alles zu hoffen. Zu den letztem gehörte L. Sergius Ca-
tilina^); er selbst war der Lenker und Führer derselben. Die-
') Zur Geschichte der Catilinarischen Verschwörung vergl. S allust' s
Monographie: bellum Catilinarium; und die 4 Reden des Cicero gegen