1849 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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seiner Gemahlin Porcia, Cato's Tochter, und vielen freiheits-
liebenden Streitern nachgeahmt, so daß die Wahlstatt von Phi-
lippi das Grab der Republik ward b). Es war das nächste
Ziel erreicht; die republikanische Partei war vernichtet. Jetzt
stand nur noch in Frage, ob Antonius oder Octavian der Allein-
herrscher des römischen Reiches sein sollte; denn der dritte, Le-
pidus, war zu unbedeutend, als daß er mit diesen Beiden in
Frage kommen konnte. Auch hierüber sollten bald die Waffen
entscheiden.
Gleich nach Entscheidung der Schlacht bei Philippi nahmen
die Sieger eine neue Ländertheilung vor, ohne dabei den
fahrlässigen Lepidus zu berücksichtigen. Antonius zog mit seinem
Heere nach dem Osten, um diesen wieder zu unterwerfen und
dort das den Truppen versprochene Geld zu erpressen; Octavian
kehrte nach Italien zurück, um den Veteranen die verheißenen
Ländereien anzuweisen. Zahllose Familien Italiens wurden
schonungslos von Haus und.hof vertrieben und irrten nun
heimathlos als Bettler umher. Das Gebiet von achtzehn der
blühendsten Städte wurde Eigenthum der Krieger, die den Tri-
umvirn gedient hatten. Die Habsucht und Anmaßung der über-
müthigen Söldner konnten so wenig gezügelt werden, daß man
nicht einmal im Stande war, das abgetretene Eigenthum orden-
lich zu vertheilen; jeder Soldat nahm sich, was ihm gelegen
schien. Solchen Jammer hatten selbst die Verwüstungen des
Sklavenaufstandes nicht veranlaßt. Dazu kam noch ein kurzer,
aber blutiger Krieg, den des Antonius Gattin Fulvia, und
sein Bruder Lucius Antonius, aus Eifersucht über das
eigenmächtige Auftreten Octavian's und sein gefährliches Über-
gewicht, gegen ihn anregten. Sie nahmen die von ihren Äckern
vertriebenen Italiker in Schutz, und vereinigten diese nebst vielen
andern Unzufriedenen zu einem großen Heere, vorgebend, Frei-
heit und Eigenthum gegen die tyrannische Herrschaft der Tri-
umvirn zu vertheidigen. So entstand der Krieg, der von sei-
nem Hauptschauplatze Perusia (Perugia) der perusinische
eines gewnltsamen Todes gestorben sind, und daß einige mit demselben Dol-
che, womit sie Cäsar erstachen, auch sich das Leben nahmen.
b) Bruto et Cassio caesis nulla jam publica arma. Tue. annal, I. 2.