Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1849 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
r
______298 _____
die Oberhand. In dem folgenden Jahre (37) erhielt M. Vip-
sanius Agrippa, der große Feldherr des Octavian, den
Oberbefehl der Seemacht. Dieser traf außerordentliche Zurü-
stungen zu dem neuen Kampfe. Er ließ zu Misenum einen
großen Hafen für eine neuerbaute Kriegesflotte anlegen und
20,000 Freigelassene als Ruderer einüben. Während dieser
Kriegesrüstungen kam Plötzlich Antonius nach Italien und zwar
mit einer Gesinnung, die Arges gegen Octavian vermuthen ließ.
Jedoch wurde unter Vermittelung der gemeinsamen Freude,
vorzüglich aber der edlen Octavia, die Uneinigkeit beigelegt. In
einer Zusammenkunft der beiden Triumvirn zu Tarent wurde
das Triumvirat auf weitere fünf Jahre verlängert; Antonius
ließ 120 von seinen Schiffen zu der Flotte des Octavian stoßen,
dagegen gab dieser ihm zwei Legionen zum Kriege gegen die
Parther. Auch Lepidus erhielt den Auftrag, mit seiner Macht
von Afrika aus den Octavian in dem Kriege gegen S. Pom-
pejus zu unterstützen. Im August des Jahres 36 schlug Agrippa
die Flotte des Pompejus bei Mylä an der Küste von Sicilien
und entschied kurz darauf durch einen neuen Seesieg bei Nau-
lochus den sicilischen Krieg. Auch Lepidus war bereits von
Afrika aus mit 21 Legionen nach Sicilien herübergekommen.
Pompejus floh nach Kleinasien, um Schutz bei Antonius zu su-
chen, ward aber von einem Legaten desselben gefangen genommen
und im Jahre 35 in Milet ermordet.
Gewaltig wuchs die Macht des Octavian durch diesen Sieg
über seinen großen Gegner und erhielt kurz darauf noch einen
bedeutenderen Zuwachs durch den Sturz des Triumvir Lepidus. '
Dieser, voll Stolz über seinen Antheil am Siege, weil sich
ihm Messana und das Heer des überwundenen Pompejus erge-
den hatten, wollte sich jetzt nicht länger von seinen beiden Amts-
genossen übervortheilen lassen. Er besetzte Sicilien für sich und
nahm mit seinen Legionen eine drohende Stellung gegen Octa-
vian ein, als dieser die Insel nicht räumen wollte. Allein der
schlaue Octavian hatte bereits durch Geld und Versprechungen
die Truppen für sich gewonnen, und als er erschien, gingen sie
An'-. Vict. de vir. illust. c, 84. — Horaz nennt ihn deshalb in der
neunten Epode scherzweise dux Neptunius.