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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 298

1849 - Münster : Coppenrath
r ______298 _____ die Oberhand. In dem folgenden Jahre (37) erhielt M. Vip- sanius Agrippa, der große Feldherr des Octavian, den Oberbefehl der Seemacht. Dieser traf außerordentliche Zurü- stungen zu dem neuen Kampfe. Er ließ zu Misenum einen großen Hafen für eine neuerbaute Kriegesflotte anlegen und 20,000 Freigelassene als Ruderer einüben. Während dieser Kriegesrüstungen kam Plötzlich Antonius nach Italien und zwar mit einer Gesinnung, die Arges gegen Octavian vermuthen ließ. Jedoch wurde unter Vermittelung der gemeinsamen Freude, vorzüglich aber der edlen Octavia, die Uneinigkeit beigelegt. In einer Zusammenkunft der beiden Triumvirn zu Tarent wurde das Triumvirat auf weitere fünf Jahre verlängert; Antonius ließ 120 von seinen Schiffen zu der Flotte des Octavian stoßen, dagegen gab dieser ihm zwei Legionen zum Kriege gegen die Parther. Auch Lepidus erhielt den Auftrag, mit seiner Macht von Afrika aus den Octavian in dem Kriege gegen S. Pom- pejus zu unterstützen. Im August des Jahres 36 schlug Agrippa die Flotte des Pompejus bei Mylä an der Küste von Sicilien und entschied kurz darauf durch einen neuen Seesieg bei Nau- lochus den sicilischen Krieg. Auch Lepidus war bereits von Afrika aus mit 21 Legionen nach Sicilien herübergekommen. Pompejus floh nach Kleinasien, um Schutz bei Antonius zu su- chen, ward aber von einem Legaten desselben gefangen genommen und im Jahre 35 in Milet ermordet. Gewaltig wuchs die Macht des Octavian durch diesen Sieg über seinen großen Gegner und erhielt kurz darauf noch einen bedeutenderen Zuwachs durch den Sturz des Triumvir Lepidus. ' Dieser, voll Stolz über seinen Antheil am Siege, weil sich ihm Messana und das Heer des überwundenen Pompejus erge- den hatten, wollte sich jetzt nicht länger von seinen beiden Amts- genossen übervortheilen lassen. Er besetzte Sicilien für sich und nahm mit seinen Legionen eine drohende Stellung gegen Octa- vian ein, als dieser die Insel nicht räumen wollte. Allein der schlaue Octavian hatte bereits durch Geld und Versprechungen die Truppen für sich gewonnen, und als er erschien, gingen sie An'-. Vict. de vir. illust. c, 84. — Horaz nennt ihn deshalb in der neunten Epode scherzweise dux Neptunius.
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