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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 299

1849 - Münster : Coppenrath
299 alle zu ihm über. Da warf sich Lepidus voll Bestürzung und Schrecken dem Antonius zu Füßen und bat um Gnade für sein Leben. Octavian schenkte seinem schwachen, gedemüthigten Geg- ner dasselbe, gebot ihm aber, fortan als Privatmann zu Circeji zu leben, und ließ ihm nur die Würde eines Pontifer marimus. So war nun das Triumvirat in ein Duumvirat verwan- delt, und die römische Welt theilte sich zwischen Antonius und Octavian. Letzterer sah sich jetzt im Besitze einer bedeutenden Macht. Sein Landheer zählte 45 Legionen; seine Seemacht bestand aus 600 Kriegesschiffen und hatte an Agrippa den aus- gezeichnetsten Befehlshaber. Außer Sicilien nahm Octavian ohne Schwertstreich auch die alte und neue Provinz Afrika in Besitz, welche Lepidus verwaltet hatte, und kehrte dann nach Rom zu- rück, wo ihn während seiner Abwesenheit sein Freund C. Cil- nius Mäcenas vertreten hatte. Hier wurde er mit den rauschendsten Freudenbezeugungen empfangen und mit Würden und Ehren überhäuft, die er in kluger Mäßigung zum Theil ab- lehnte. Er selbst that Alles, um die Bürger noch mehr zu ge- winnen und an sich zu fesseln. Abgaben wurden erlassen, manche Lasten erleichtert und die öffentliche Sicherheit durch zweckmäßige Vorkehrungen wiederhergestellt, so daß Rom und Italien sich glücklich fühlten unter seiner umsichtigen Verwaltung. Um das Volk noch mehr in Ruhe einzuwiegen, versprach er sogar die Wiederherstellung der Republik, sobald Antonius aus seinem Kriege mit oen Parthern zurückgekehrt sei. Um sein Heer zu beschäftigen und seine Kriegeskasse zu füllen, unternahm Octavian in den Jahren 35 und 34 mehre Feldzüge gegen die noch nicht völlig unterworfenen Völker in den jnlischen Alpen und an der illprischen Küste. Er unterwarf die Japyden, Pannonier und Dalmatier und verschönerte mit der Beute aus dem letzten Kriege die Stadt Rom. Seine Freunde, insbesondere Mäcenas und Agrippa, standen ihm hiebei zur Seite. Während der erstere mit regem Eifer vorzüglich für den Aufschwung der Künste und Wissenschaften sorgte, ver- schönerte Agrippa als Ädil (33) die Stadt mit den herrlichsten Anlagen und Gebäuden, gab die glänzendsten Feste und Spiele und gewann das Volk durch seine außerordentliche Freigebigkeit 8). 8) Er spendete dem Volke Öl und Salz, eröffnete unentgeldliche Bade-
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