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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 320

1849 - Münster : Coppenrath
320 auch, vermittels Maschinen, dem Jupiter im Donnern nach, baute sich Tempel, ließ seine Statuen als Götter zur Verehrung in denselben niedersetzen und war sein eigener Priester. Er wollte sogar sein Pferd „Jncitatus", das er oft mit sich zur Tafel führte, zum Cónsul ernennen. Zweimal wollte, er den Ruhm haben, das Meer zu besiegen; das erste Mal, als er von Bajä nach Puzzuoli eine mehr als vier Meilen lange Brücke schlagen ließ; das zweite Mal, als er vom Ufer aus den Ocean zur Schlacht herausforderte, und dann, nach seiner Wiederankunft zu Rom, über denselben, mit Muscheln und Conchplien beladen, triumphirte. Mit einer so unerhörten Tollheit verband er eine eben so unerhörte Grausamkeit. Er begnügte sich nicht mehr mit bloßer Hinrichtung, sondern ersann die ausgesuchtesten Martern. Aus Mordlust wünschte er sogar, daß das ganze römische Volk nur Einen Nacken haben mögte, um es mit Einem Hiebe ver- nichten zu können. Kurz, der aberwitzige Wütherich verhöhnte so lange Recht, Gesetz, Menschengefühl und Vernunft, bis zwei Tribunen der Leibwache ihn erschlugen. Da von dem ermordeten Kaiser kein Sohn vorhanden und auch kein Nachfolger von ihm bestimmt worden war, so beabsich- tigten der Senat und die Consuln, die Republik wieder herzu- stellen. Allein die Garde verlangte einen Imperator, und das Volk, längst an ein Oberhaupt gewöhnt, rief den Oheim des Caligula, den Tiber ins Claudius zum Kaiser aus. Claudius, ein alter schwacher Mann, der bisher in aller Stille und ohne alle Ansprüche im Palaste bloß den Wissenschaften ge- lebt hatte, gerieth bei dem Tumulte, den die Ermordung des Caligula veranlaßt, in eine solche Angst, daß er sich versteckte, und als einer von der Leibwache ihn fand, flehentlich um fein Leben bat. Der Soldat aber führte den Bestürzten draußen in's Lager, wo die Garde ihn als einen Nachkommen des Augustus sogleich als Kaiser anerkannte, nachdem er ihr ein bedeutendes Geschenk versprochen hatte. Das war das erste Mal, daß die Truppen Rom einen Herrn gaben. Der Senat mußte dem ver- einten Willen des Volkes und der Truppen nachgeben. 3. Claudius (41—54). — Dieser war fünfzig Jahre alt, als er zum Throne gelangte, und schien von Natur aus be- stimmt zu sein, regiert zu werden, nicht Andere zu regieren;
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