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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 324

1849 - Münster : Coppenrath
324 ríate übertragen hatte, wurde bei der Thronbesteigung gar nicht befragt. Sulpicius Galba (Juni 68 — Jan. 69) trat trotz sei- nes Alters von 73 Jahren kräftig gegen die Garde auf, um ihren Übermuth und ihre Anmaßungen zu zügeln, brachte aber hierdurch diese einflußreiche Kriegesschar, die Hauptstütze der Kaisermacht, gegen sich auf. Auch das Volk, dem er die er- warteten und früher gespendeten Geschenke nicht geben wollte, haßte ihn wegen seiner Kargheit und Strenge. Und als er nun gar auch den Statthalter von Lusitanien, Nero's früher« Lieb- ling, Otho, der sich zuerst für ihn erklärt hatte, dadurch belei- digte, daß er nicht ihn, der sicher auf die Thronfolge hoffte, sondern den edlen Piso adoptirte und diesen zum Nachfolger und Mitregenten ernannte, da brach über ihn das Verderben aus. Aus Rache wiegelte Otho durch Geld und Versprechungen die Garde auf, die auch ohne Bedenken ihn zum Kaiser ausrief und den Galba nebst Piso ermordete. Bevor aber der Ge- wählte die Herrschaft angetreten hatte, war schon von den Le- gionen am Rhein, welche so gut wie die Garde das Recht zu haben glaubte, den Thron zu besetzen, ihr Feldherr Vitellius zum Kaiser ausgerufen worden. Nun kam es zum Kriege zwi- schen den beiden Nebenbuhlern; Jeder betrachtete das Reich als seine Beute. Vitellius schickte auf verschiedenen Wegen seine Legaten nach Italien voran, und es kam bei Bedriacum (zwischen Mantua und Cremona) zu einer Schlacht, in welcher das Heer des Otho geschlagen wurde. Durch diese Niederlage erschüttert, nahm sich Otho selbst das Leben, — ein Ende, wel- ches von einem so verweichlichten Manne Niemand erwartet hätte. Nur drei Monate hatte er regiert. Jetzt war Vitellius der alleinige Kaiser, aber auch seine Regierung war nur von kurzer Dauer (April bis December 69). Er war ein roher Schlemmer von gemeiner Denkart, der die kurze Zeit seiner Re- gierung zu den schwelgerischesten Mahlzeiten und gewaltsamsten Gelderpressungen benutzte, so daß von ihm wohl die Reichthümer des ganzen Kaiserreiches verschlungen worden wären, wenn er länger regiert hätte. Gegen diesen Nichtswürdigen riefen nun die syrischen und ägyptischen Legionen ihren braven Feldherrn, den T. Flavins Vespasianus, der mit drei Legionen den Krieg
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